Generationenparkplätze in Oer-Erkenschwick
Seniorenclub empfiehlt Generationenparkplätze
Massenware sind sie nicht, doch fällt bei einer Fahrt durch das Kreisgebiet auf, dass sie jenseits Oer-Erkenschwicker Stadtgrenzen immer häufiger Müttern mit Kinderwagen, aber auch Senioren mit Rollatoren oder Gehhilfen, eine alltägliche Situation deutlich erleichtern. Generationen-Parkplätze, großzügiger geschnitten als der Standardplatz, garantieren mehr Platz fürs Ein- und Aussteigen.
Gute Erfahrungen, das macht Hans Nimphius als Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Seniorenvertretungen im Kreis Recklinghausen deutlich, habe man mit diesen Plätzen gemacht, die nach einer Initiative der Arbeitsgemeinschaft vor rund fünf Jahren unter anderem in Gladbeck, Dorsten, Marl, Haltern und auch in Recklinghausen eingerichtet worden seien. „Natürlich weiß man“, so Nimphius, „dass die Schilder keine gesetzlichen Ge- oder Verbotszeichen darstellen, doch haben wir in der Praxis erlebt, dass die Hinweise eine große Akzeptanz in der Bevölkerung finden.“
Rathaus, Post, Behörden – klassische Bereiche, wo Generationen-Parkplätze von großem Nutzen seien. „Auch ohne Rollator oder Kinderwagen braucht man mitunter einfach mehr Platz zum Ein- und Aussteigen“, erinnert sich Hans Nimphius an eigene Erfahrungen nach einer Knieoperation. „Da ist man nicht nur dankbar für jeden Meter, den man nicht laufen muss, sondern auch für den notwendigen Raum, um die Autotür problemlos öffnen zu können.“
Die überall im öffentlichen Raum ausgewiesenen Stellplätze für Schwerbehinderte decken den tatsächlich vorhandenen Bedarf bei weitem nicht ab, denn der berechtige Personenkreis ist sehr eng gefasst. So haben zwar, ein ministerieller Erlass schreibt das fest, auch Menschen mit einer 70-prozentigen Einschränkung der Gehbehinderung Anspruch auf Parkerleichterung, doch Scherbehindertenparkplätze bleiben für sie tabu, sind sie nicht dauerhaft auf einen Rollstuhl angewiesen.
Die Politik, erinnert sich der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft, stand der Senioreninitiative ausgesprochen positiv gegenüber. So hatte der damalige Landrat Cay Süberkrüb die Idee allen Bürgermeistern im Kreisgebiet ans Herz gelegt. Zwar fiel das Ansinnen in Oer-Erkenschwick damals nicht auf fruchtbaren Boden, doch für die Stadt befand Sprecher Peter Raudszus auf Nachfrage des Seniorenclubs, dass es sich dabei um eine „gute Idee“ handle. Die sich, wenn die Politik so beschließt, problemlos jederzeit mit geringem Aufwand realisieren lässt. „Die Schilder“, weiß Nimphius, „sind mit 50, 60 Euro zu finanzieren.“ Und die Mutter- und-Kind-Parkplätze sind ja vorhanden. Die brauchen lediglich eine neue Auszeichnung.
Klaus Skodell, Vorsitzender des Seniorenclubs Oer-Erkenschwick hat nun Bürgermeister Carsten Wewers gebeten die Möglichkeiten der Einführung von Generationenparkplätzen zu prüfen.
Autor:Klaus Skodell aus Oer-Erkenschwick |
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