Ein Einkaufszentrum für Oer-Erkenschwick

Es soll ein Meilenstein für die Kunden in der Stimbergstadt sein, denn für ein neues Einkaufszentrum auf dem Kirmesplatz sind jetzt die ersten Verträge in trockenen Tüchern.
Im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung hat die aus Lüneburg stammende Bauentwicklungsfirma HBB den Zuschlag erhalten und möchte schon im Jahr 2010 mit dem Bau beginnen. Von den Stadtplanern wird ein Komplex mit rund 10.000 Quadratmetern Mietfläche geplant, hier soll unter anderem ein neues Angebot aus den Bereichen Lebensmitteln, Textilien und Drogerie geschaffen werden. Auch Geld bringt der Investor in die Stadt, denn das neue Zentrum lassen sich die Investoren rund 40 Millionen Euro kosten.
Doch bei den Bürgerinnen und Bürgern, die der Stadtspiegel am Berliner Platz befragt hat, ist die Zustimmung zu dem Projekt nicht so groß. Für Inge Stark ist der Bau wohl eine Nummer zur groß für die Stadt. „Man sollte lieber versuchen, die Stimbergstraße im unteren Bereich zu beleben“, sagt sie und würde sich mehr über eine Fußgängerzone freuen. Nicht anders sieht es Manfred Sudberg, der zum Bummeln nur selten in die Stadt geht. „Es gibt doch jetzt schon so viel Leerstand von Läden in der City“, sagt er und hofft, dass dieses neue Zentrum nicht, wie es in der Nachbarschaft einige Beispiele gibt, verkommt.
Nadine Müller hingegen hat schon vom Zentrum gehört und freut sich schon auf ein größeres Sortiment in ihrer Heimatstadt. „Vielleicht kommen dann ja Kunden aus Recklinghausen und Datteln nach Erkenschwick zum Einkaufen.“
Von der Stadtverwaltung gab es in der letzen Woche keine Reaktionen auf die Pläne, nur eins wurde aus dem Rathaus bekannt gegeben: Das Projekt ist Chefsache.
Der Investor HHB möchte versuchen, die gesamte Innenstadt nicht aus den Augen zu verlieren. So soll der Neubau mit dem Südeingang des Kauflandes korrespondieren, wie es in einer Presseinformation heißt. Auch haben sich die Bau-Ingenieure Gedanken über die wegfallenden Parkflächen gemacht; so soll es ein Parkdeck mit über 260 Stellplätzen geben.
Egal, wie sich die Stadt im Baugenehmigungsverfahren entscheidet, es schwingt wohl immer der Gedanke mit, dass auch in Recklinghausen an den Arkaden und Datteln an der Hertie/Schemm Bebauung geplant wird. Doch die rund 100 Arbeitsplätze des Entwicklers sind auch ein schöner Nebeneffekt für den Parkplatz und das alte Hallenbad.