26. Recklinghäuser Autorennacht

Alle Autoren die ihre Geschichten vorgetragen haben.
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Spannend bis zur letzten Minute

Texte von 10 Autoren konnten die Zuhörer in der vollen Altstadtschmiede hören. Von Autoren, die zum ersten Mal etwas öffentlich vortrugen, bis hin zu leseerprobten Vorträgern, war alles dabei. Geschichten bunt wie das Vest. Zwischen fantastischen und ganz aktuellen Themen hat die Jury aus 26 eingegangenen Texten (passend zur 26. Autorennacht!) ausgewählt. Es ging in dem Text von Klaus Ahlfänger, der als Erster las, um die Benutzung der Spielkonsole, vor der der Sohn ständig saß, was dem Vater gar nicht passte. Das rumballern, fand er besonders schlimm, dieses Aggressionspotenzial, wenn man auf etwas schoss. Der Vater wusste schließlich, wovon er sprach. Er war einer der Menschen, die während ihrer Arbeitszeit vor dem Computer saßen und eine Drohne steuerte, die sich 11.000 Kilometer entfernt befand. Es war sein Job, Aufträge zu erfüllen. Bomben dort abzuschießen, wo die Waffenlager vermutet wurden. Er erledigte alle Anweisungen, damit er pünktlich Feierabend machen konnte.
Ganz anders die Geschichte von Harald Landgraf, der die Unterhaltung dreier Männer las, die ihre Jobs verloren oder verlieren würden, aufgrund des Zeichensterbens. Sie philosophierten über erneuerbare Energien, ihre Ehen und die Abfindungen, die sie von der Zeche bekamen. Der Autor las nicht nur seine Geschichte sondern lebte seine drei Protagonisten, und verstand es den Originalton des Bierflaschen öffnen nachzuahmen, an dem die Zuhörer ihre Freude hatten. Die drei Männer tranken übrigens zwischen den Zeilen eine Menge Bier und Schnaps. Seine Geschichte wurde vom Publikum zur zweitbesten gewählt.
Ebenfalls humorvoll, war eine Geschichte, die auf dem Friedhof spielt.
Brigitte Vollenberg beschreibt ein Treffen toter Frauen, die sich über das Friedhofsleben unterhalten und dem Neuzugang erklären, wie es hier zugeht. Sie erzählen von Blumendiebstählen und den Gedanken der Trauernden. Es scheint nichts los zu sein, bei den Bewohnern des Friedhofs, so gehen sie regelmäßig zu den neuen Gräbern und lesen die Inschriften der Schleifen.
Gerade an ihrem ersten Tag, der ja eine Totenruhe verspricht, ertappen die Damen einen Metalldieb, der die Grabsteine beschädigt. Das lassen sie sich natürlich nicht gefallen und wollen ihm ein wenig Angst einjagen, was nicht ohne Folgen bleibt.
Krimi, Mystik, Märchen und aus dem Leben gegriffenes waren vertreten und es viel sicher so manchem Besucher schwer seine Punkte zu verteilen. Auf einem vorgedruckten Zettel durfte zum Schluss jeder Punkte vergeben, um den Publikumssieger zu küren. Die Atmosphäre während der Wartezeit erinnerte den einen oder anderen sicher an die letzten Wahlen. Dann wurden die Sieger mit viel Applaus bekannt gegeben.
Den Publikumspreis gewann Natascha Eschweiler, der zweite Publikumspreis ging an Harald Landgraf.
Die Literatureule, der Preis den die Jury bestimmte, ging an Norbert Kühne. Der zweite Platz an Andrea Rohmert und der dritte Platz an Sylvia Seelert.

Autor:

Britt Glaser aus Oer-Erkenschwick

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