BUND Oberhausen
Laubsauger und -bläser belasten Mensch und Natur

Überall sind sie jetzt zu hören: Laubsauger und -bläser können im Betrieb bis zu 120 Dezibel laut werden – so laut wie Kettensägen oder ein Presslufthammer. Deshalb dürfen sie in Wohngebieten wochentags nur zwischen 9 und 13 Uhr und zwischen 15 und 17 Uhr, an Sonn- und Feiertagen gar nicht benutzt werden, denn Lärm macht krank.
Bei Geräten mit Benzinmotor entstehen Abgase, die bei vielen Laubsaugern und -bläsern sogar ungefiltert in die Umgebung geblasen werden. Am Boden und im Laub befindliche Mikroorganismen, Pilze, und Tierkot werden in der Luft verteilt. Für die Benutzer, aber auch für Umstehende, ist dies gesundheitlich bedenklich.
Geräte, die eine Häckselfunktion haben, saugen nicht nur welke Blätter weg. Auf dem Boden lebende ökologisch wichtige Kleintiere geraten in den Sog. Sie werden gehäckselt und getötet. Pflanzensamen werden zerstört.
Abgesaugtes oder mit einer Luftgeschwindigkeit von bis zu 220 km/h weggeblasenes Laub kann nicht mehr auf dem Boden verrotten, dadurch wird die Humus- und Nährstoffbildung behindert. Die am Boden lebenden Kleintiere wie Würmer, Insekten, Spinnen und Kleinsäuger verlieren Nahrung und Lebensraum, der Boden wird seiner Deck-Schicht beraubt, die ihn vor Austrocknung und bei extremer Kälte schützt.
Der BUND empfiehlt: Hände weg von Laubbläsern und Laubsaugern! Um Laub zu entfernen, kann man auch ganz klassisch zu Besen und Harke greifen, denn so kommt man ganz ohne schädliche Abgase aus, macht keinen Lärm und lässt die Natur am Leben. Laub auf Straßen und Gehwegen kann in die städtische Laubsammlung gegeben werden. Gartenbesitzer können Laub auf Beeten und unter Gehölze verteilen, wo es während des Winters langsam verrotten kann, Boden und Kleintieren als Schutz dient und im Frühjahr als natürlicher Dünger dem Boden zu Gute kommt.
Ein Laubhaufen in einer ungestörten Gartenecke erfreut den Igel ebenso wie Schmetterlingslarven, Glühwürmchen, Marienkäfer, Molche und Falter, die hier über den Winter Unterschlupf finden.
Wo Laub aus Sicherheitsgründen entfernt werden muss, sind Besen und Harke meistens auch für unsere Gesundheit die bessere Alternative: Wir bewegen uns mehr.

Autor:

Cornelia Schiemanowski aus Oberhausen

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