Wilhelmine-Bräm-Straße? : Namensdiskussion um Vorplatz des Erziehungsvereins
Die Namensgebung um den Vorplatz des Erziehungsvereins sorgt für Diskussionsstoff (das Wochen-Magazin berichtete). Der Platz sei fest mit dem Denkmal verbunden und sollte keinen personengebundenen Namen tragen, argumentiert der Heimat- und Verkehrsverein (HHV) Neukirchen.
Seit Errichtung des Denkmals ist der Platz bei Ortsansässigen als "Denkmal(s)platz" oder "am Denkmal" bekannt. "Das Denkmal, man mag es mögen oder nicht, ist ein Gemeinschaftswerk aller Neukirchener Bürger aus der Nachkriegszeit (1922-1927) und erinnert an die Weltkriegstoten beider Weltkriege", so der HHV in seiner Stellungnahme. Es erinnere besonders an die Opfer des Ersten Weltkriegs, als hunderttausende Soldaten in Belgien und Frankreich, aber auch in Russland, ihr Leben lassen mussten. "Wir betrachten deshalb das Denkmal als Mahnmal, dass in Deutschland und insbesondere in Europa, niemals wieder ein solches fürchterliches und unnützes Blutvergießen anhebt, wie zu jener Zeit", argumentiert der HHV.
Seinerzeit seien an den Spenden und am Bau des Denkmals alle Neukirchener Verbände beteiligt, neben dem Erziehungsverein, der das Grundstück stiftete, sammelte das von Ludwig Doll gegründete Waisenhaus viele Spenden der Bürger, die Niederrheinische Bergwerksgesellschaft und die Gewerkschaft Norddeutschland leisteten wertvolle
finanzielle Unterstützung.
Dass bei einer solch breiten Bevölkerungsbeteiligung auch die Veteranenvereine involviert waren, dürfe heute nicht dazu führen, das gesamte Werk zu verunglimpfen, so der HVV.
Der HVV Neukirchen bemüht sich seit einigen Jahren, gemeinsam mit anderen Vereinen, dem Volkstrauertag auch in Neukirchen wieder einen würdigen Rahmen zu geben. Längst hat das Denkmal in seinen Augen eine weitergehende Bedeutung erlangt: "Die jährliche Feier am Denkmal findet zum Gedenken aller Menschen statt, die in kriegerischen Auseinandersetzungen weltweit durch Terrorismus und Kriegshandlungen, aber auch durch Straftaten, Naturkatastrophen, Verkehrsunfällen und bei der Ausübung des Dienstes als Feuerwehrleute, als Polizisten und beim Technischen Hilfswerk ums Leben gekommen sind", heißt es weiter in der Stellungnahme des HVV.
Im Rahmen des bundesweiten Gedenktages, dem Volkstrauertag am 18. November, endet die Gottesdienstfeier in der Dorfkirche am Denkmal.Die von der Jury zur Namenswahl favorisierte Wilhelmine Bräm lebe in der nach ihrem Gatten benannten Andreas-Bräm-Straße mit fort. "Weder Andreas Bräm, noch Ludwig Doll hätten ihre herausragenden Leistungen ohne die tatkräftige Mithilfe ihrer Ehefrauen realisieren können", so der HVV, der anregt, die Gattinnen der Neukirchener "Gründerväter" durch Straßennamen in Neubaugebiete zu würdigen.
Autor:Lokalkompass Moers aus Moers |
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