Weinernte in Moers

„Schönheitsbad“ der Trauben. Bei „Winzer-Paar“ Gudrun Matschener und Norbert Povse (hinten) war jetzt Kelterzeit.                              Foto: Marjana Kriznik
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  • „Schönheitsbad“ der Trauben. Bei „Winzer-Paar“ Gudrun Matschener und Norbert Povse (hinten) war jetzt Kelterzeit. Foto: Marjana Kriznik
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Weinlesen finden nicht nur an Mosel und Co. statt. Auch in der Grafenstadt wohnen passionierte Winzer.
Das Wochen-Magazin war jetzt auf dem „Weingut“ der Familie Povse auf der Wittfeldstraße zu Gast. Dort stieg ein nicht minder zünftiges Rebenspektakel: 16 Freunde, Bekannte und Familienmitglieder hatten sich im Garten der Povses eingefunden. Denn die Reben hingen voll und die Zeit war reif fürs Keltern, so der Fachbegriff für die Weinherstellung.
Und: Trauben ernten macht Laune. „Manche kamen schon Stunden vor der verabredeten Zeit“, schmunzelt Hobby-Winzer Norbert Povse. Seit nunmehr zwölf Jahren produzieren die Povses im heimischen Garten ihr „Wittfelder Tröpfchen“. Man sieht, dass das Event bestens organisiert ist und alle ein eingespieltes Team sind. Im Handumdrehen sind die dunkelblauen Trauben geerntet, und schon bald stehen überall überquellende Körbe und Schüsseln mit Weintrauben. In perfekter Arbeitsteilung gehen die weiteren Arbeitsgänge vonstatten: Im vorderen Teil des Gartens steht eine riesige Zinnbadewanne. Hier nehmen die Reben schon mal ein erstes Schönheitsbad. Etwas weiter hinten sitzt an einem großen Tisch ein anderes Grüppchen gemütlich bei launiger Musik zusammen und pflückt emsig die Beeren von den Reben, was in Fachkreisen „abbeeren“ genannt wird. Ein Zweimann-Team ist derweil mit „einmaischen“ und keltern zugange, sprich es bearbeitet die Früchte mit Fruchtpressen. So kommt der der rote Farbstoff zu Tage. Das auf diese Weise entstehende Gemisch aus Traubenkernen, Schalen und Most, auch Maische genannt, kommt dann mit Hefezucker in große bauchige Glasflaschen acht Wochen zum Gären. „Danach wird gepresst und abgefüllt“, so Povse. Bei Povses gibt‘s sozusagen die Erzeugerabfüllung. „Wir rechnen dieses Jahr mit rund 100 Flaschen unseres „2011-er Wittfelder lieblich“, freut sich „Winzer“ Norbert Povse. Auch eigene Wein-Ettiketten mit niedlichen Engelchen dürfen nicht fehlen. „Und heute abend gibt’s dann eine zünftige Party“, fügt Norbert Povse lachend hinzu. Aus guter Quelle wissen wir: Es wurden zum Schluss sieben Gallonen zu je 20 Litern - und gefetet wurde bis nachts um 1 Uhr.
Marjana Kriznik

Autor:

Marjana Križnik aus Düsseldorf

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