Sonderbehandlung von Oma's Standuhr

Kleine Anekdote am Rande

Kennen Sie noch Standuhren?
Meine Großmutter hatte in ihrem Wohnzimmer noch eine stehen, so wie es damals in vielen Wohnzimmern der Fall war, eine prächtige, das Zimmer beherrschende mindestens 1,80 m hohe Uhr mit einem Nussbaumgehäuse.
Wir holten Großmutter mehrmals im Jahr für längere Zeit zu uns. Dann wurde regelmäßig die Uhr angehalten. Anschließend, wenn wir Oma nach Hause brachten wurde die Uhr wieder in Gang gesetzt. Das spielte sich in einem regelmäßigen, sich immer wiederholenden Prozedere ab.
Da Oma sehr klein war, holte sie ein Fußbänkchen, öffnete das Uhrengehäuse, stellte sich auf das Bänkchen, in der einen Hand eine Dose mit Nähmaschinenöl und in der anderen einen Pinsel um das Uhrwerk zu ölen.

So geschah es wieder einmal als wir Großmutter nach Hause brachten. Wir sahen zu, wie sie bewaffnet mit Dose und Pinsel auf das Bänkchen stieg und wie sie dann frohen Mutes das Uhrwerk mit Öl" überschwemmte ".

Aber, was war das? Unsere Augen wurden immer größer und dann mussten wir lachen, lachen bis uns die Tränen herunter liefen. An der Rückwand des Gehäuses lief das Öl silbern schimmernd herunter.

Oma hatte vor der Abreise das Ofenrohr mit Silberbronze verschönert und den Pinsel ungereinigt in die Dose mit Öl gesteckt. Somit wurde das Uhrwerk mit einem Silberbronze-Öl Gemisch behandelt.
Der Uhr hatte es Gott sei dank nicht geschadet, aber diese kleine Anekdote ist uns lebhaft in Erinnerung geblieben.

Autor:

Rüdiger Pinnig aus Neukirchen-Vluyn

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