NIAG entschuldigt sich
Über einen Monat ist der Vorfall nun schon her, doch Gisela Moritz aus Neukirchen-Vluyn ist immer noch wütend: „So geht man nicht mit Gästen um.“
Seit vielen Jahren organisiert sie Besuche von weißrussischen Kindern in Neukirchen-Vluyn. Auch in diesem Sommer war es wieder soweit.
An einem Tag unternahm eine 20-köpfige Kindergruppe mit zwei Erwachsenen einen Ausflug zur Unesco-Schule in Kamp-Lintfort. Den Rückweg wollten die Kinder mit dem Bus zurücklegen. Doch an der Haltestelle in Kamp-Lintfort wies der Busfahrer die Gruppe nach Moritz‘ Aussagen ab - mit der Begründung, der Bus sei bereits voll. Dies allein verstörte die Gruppe bereits.
Im nächsten Bus fanden die Kinder samt Aufsichtspersonen dann Platz. Einer der erwachsenen Begleiter bat den Busfahrer, er möge ihm die richtige Haltestelle nennen, an der die Gruppe aussteigen müsse - mit dem Hinweis, man kenne sich nicht aus. „Aber der Fahrer hat erst eine Station zu spät Bescheid gesagt, und die Kinder mussten 20 Minuten durch die Hitze laufen“, beschwert sich Gisela Moritz. Die Neukirchen-Vluynerin ist nun entsprechend wütend über die NIAG, zumal ihr ähnliche Vorfälle auch aus Vluyn bekannt seien. Und so schrieb sie einen offiziellen Brief an die Verantwortlichen des Unternehmens: „So geht es nicht. Der Bus war nicht zu voll. Vielleicht wollte der Fahrer einfach keinen Stress haben. Dabei sind die Kinder ganz brav und diszipliniert.“
Gruppen müssen angemeldet werden
Beate Kronen von der NIAG verweist darauf, dass Gruppenfahrten generell angemeldet werden müssen. Das sei in diesem Fall nicht geschehen. Außerdem habe es offenbar ein Missverständnis bezüglich der Personenzahl gegeben. „Der Fahrer bedauert es, dass er die Gruppe nicht mitnehmen konnte“, entschuldigt sich Kronen. Oft seien die Busse zwar nicht voll, der Fahrer müsse aber auch die möglichen Zustiege während der Fahrt im Blick haben, was wiederum den Fahrgästen nicht bekannt sei. Auch im zweiten Fall entschuldigt sich die NIAG: „Dem Fahrer tut es leid, dass er vergessen hat, an der richtigen Haltestelle Bescheid zu geben.“ Dem Mitarbeiter sei aber nicht klar gewesen, dass die Gruppe nicht ortskundig war, und war vielmehr davon ausgegangen, dass der Königliche Hof so bekannt sei, dass ihn jeder kenne.
Gisela Moritz ist nicht ganz glücklich mit diesen Aussagen: „Soweit ich weiß, lag eine Anmeldung vor. Außerdem haben wir in den letzten Jahren soviele Ausflüge mit den Kindern gemacht - zum Beispiel in den Duisburger Zoo - und es hat nie Probleme gegeben.“ Dennoch will sie sich nun zufrieden geben - und hofft auf Besserung im nächsten Jahr.
Autor:Susanne Schmengler aus Duisburg |
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