Mein Papa hat ein tolles Hobby:
Er fährt Mähdrescher!
- Gleich die ganze Familie war zum Feld gekommen, um ihren Papa zu besuchen. Der hatte die ersten Runden mit dem Mähdrescher schon hinter sich und durfte sich nun eine Kaffeepause gönnen, und ich bekam als "Bürgerreporter" auch gleich noch ein Stück Kuchen ab. Herzlichen Dank!
Dann durften die beiden kleinen Sprößlinge Papa ein Stück begleiten, bevor ich den "Beifahrersitz" erobern konnte. Der Sohn des Landwirtsehepaars Scheidt, Hendrik, hatte, obwohl er schon dem Mitfahren entgegen fieberte, mir diesen Platz großzügig für ein paar Runden überlassen. Auch hier ein herzliches Dankeschön!
Der Vater der beiden Lütten hat sich eine Woche Urlaub genommen, und fährt dann für den Vierbaumer Lohnunternehmer "Otto" Mähdrescher. Schon als kleiner Junge war er regelmäßiger Gast auf dem Hof des Lohnunternehmers und hat dann auch folgerichtig eine Lehre als Landmaschinenschlosser bei dem ehemaligen Betrieb von Vutz und Friedrichs in Vluyn absolviert.
Seine eigentlichen "Brötchen" verdient er woanders. Aber die Arbeit auf Mähdrescher und Häcksler macht ihm immer wieder Spaß, ein Hobby also.
Und der Lohnunternehmer kann auf diese Weise die Arbeit schultern, die mit festangestellten Kräften nicht wirtschaftlich leistbar wäre.
Welch ein Gefühl, so hoch oben über den reifen Ähren zu sitzen und zu sehen, wie die Haspel sie zum Schneidwerk zieht und die Einzugsschnecke sie im Bauch des Mähdreschers verschwinden lässt.
Zum letzten Mal haben ich in den 60er Jahren mit auf einem Mähdrescher gesessen: Man war der prallen Sonne und den Staubmengen hilflos ausgeliefert. Ganz anders heute, wo die staubdichte und klimatisierte Fahrerkabine ein entspanntes Arbeiten ermöglicht.
Autor:Volker H. Glücks aus Neukirchen-Vluyn |
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