Interkultureller Dialog: Austausch zwischen Kollegen im Neukirchener Erziehungsverein

Mit muslimischen Kollegen im Gespräch: (v.l.) Direktor H.-W. Fricke-Hein, H. Kaplan, O. Soliman, A. Besirovic,, M. Vele, Koordinatorin A. Schupp, (vorne) A. Straus, I. Mansour, E. Özcelik und N. G. Günes Foto: Erziehungsverein
  • Mit muslimischen Kollegen im Gespräch: (v.l.) Direktor H.-W. Fricke-Hein, H. Kaplan, O. Soliman, A. Besirovic,, M. Vele, Koordinatorin A. Schupp, (vorne) A. Straus, I. Mansour, E. Özcelik und N. G. Günes Foto: Erziehungsverein
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Kürzlich fand in Haus Elim an der Niederrheinallee ein interkultureller Workshop zum Thema „Islam“ statt, bei dem Mitarbeitende christlichen Glaubens die Gelegenheit hatten, acht muslimische Kollegen und ihren Glauben kennen zu lernen.

 In seiner Begrüßung betonte Direktor Hans-Wilhelm Fricke-Hein, dass im Erziehungsverein seit jeher Menschen jeder Religion und Herkunft betreut würden. Nur bei den Mitarbeitenden, die die Hilfebedürftigen betreuen, sei die Zugehörigkeit zu einer christlichen Kirche ein entscheidendes Einstellungskriterium gewesen. „Hier hat sich der Erziehungsverein geöffnet. Wir arbeiten in einigen Bereichen auch mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern anderer Konfessionen zusammen“, betonte er. „In diesem ersten Workshop haben wir den Schwerpunkt auf den Islam gelegt und alle sind herzlich eingeladen, Fragen zu stellen und Eindrücke in das religiöse Leben unserer muslimischen Mitarbeitenden zu erhalten“.
An fünf runden Tischen beantworteten die muslimischen Kollegen erwartungsfroh und offen die vielen Fragen der rund 40 Teilnehmer. „Ich bete fünf Mal am Tag zu Allah. Normalerweise muss ich zu festen Gebetszeiten in die Moschee gehen, bin aber befreit, wenn ich zum Beispiel arbeiten muss oder krank bin“, erklärt Omar Soliman von der Flüchtlingshilfe in Köln: „Ich habe meinen Arbeitgeber gefragt, wo ich beten könnte, alles kein Problem. Der Islam ist die spirituelle Nahrung für mein Leben.“

Jeder sollte Glauben frei ausüben dürfen

Angesprochen auf den christlichen Glauben, erwidert er, dass andere Menschen anderer Konfessionen ihren Glauben genauso frei ausüben sollten wie er seinen muslimischen Glauben. „Wir sind in Deutschland, da ist das selbstverständlich“.
Hüseyin Kaplan absolviert nach seiner Karriere im Bergbau und in der Chemieindustrie eine Umschulung zum Altenpfleger. „Der Koran lehrt, dass die Geschlechtertrennung nur bei einem gesunden Menschen wichtig ist. Bei einem Hilfebedürftigen ist sie aufgehoben. Dann steht die Hilfe im Vordergrund.“ Eine wichtige Voraussetzung für seine spätere pflegerische Tätigkeit. Und Esra Özcelik, Studierende am Berufskolleg, ergänzt: „Im Koran steht auch „Wer einem Menschen hilft, der hilft der ganzen Menschheit.“

Ein friedliches Bild vermitteln sie, die Sunniten, Schiiten, Alewiten und Muslime europäischer Prägung. Sie haben keine Meinungsverschiedenheiten oder Probleme mit ihren unterschiedlichen Glaubensrichtungen in dem Sozialraum, in dem sie leben, in Berlin, Köln oder am Niederrhein.. Es ist auch ein Nachmittag, der Mut macht und der so ganz andere Eindrücke vermittelt als die große Weltpolitik in den Schlagzeilen. Die muslimischen Mitarbeitenden im Erziehungsverein leben Toleranz dem Nächsten gegenüber und sind wertvolle Mitglieder unserer interkulturellen Gesellschaft und des Gemeinwohls.

Autor:

Lokalkompass Moers aus Moers

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