Bezirkstagung der Klempner, Installateure und Kupferschmiede am 13. Sept. 1925
Zweiter Liedertext!
Verbandslied nach der Melodie: Der Rattenfänger -
Klempner zu sein, das ist eine Lust,
Hoch auf dem Dache hebt sich die Brust,
Oft auf Gesimsen, schwankend Gerüst
Klettert der Klempner, sicher er ist.
Schwindelfrei sitzt er am äußersten Rand,
Hämmert und bördelt mit sicherer Hand;
Falzet und lötet sauber und dicht,
Singt zu der Arbeit seelenvergnügt:
"Kein Fürst, kein Bürger, das ist bekannt,
Kann heut´ entbehren den Klempnerstand".
-
Drunten im Erdreich legt er das Rohr,
Führt´s in das Stockwerk steigend empor.
Wasser der Hausfrau, Licht für den Herrn
Bringt dann der Rohrstrang, wer hätt´s nicht gern?
Die Ausgussbecken fest bringt er an,
Dass es die Hausfrau bequem haben kann.
Bad´räume schafft er, schick und bequem,
Drum sind wir Klempner jedem genehm,
"Kein Fürst, kein Bürger, das ist bekannt,
Kann heut´ entbehren den Klempnerstand".
-
Richtet ein Brautpaar häuslich sich ein,
Muss ja der Klempner dabei auch sein.
Fehlt´s in der Küche, fehlt es im Haus,
Überall hilft dann der Klempner gerne aus.
Selbst wenn der Sprössling später kommt an,
Wird schnell gerufen der Klempnersmann.
´ne Badewanne bringt er geschwind,
Zappelnd drin schwimmt dann lieblich das Kind.
"Kein Fürst, kein Bürger, das ist bekannt,
Kann heut´ entbehren den Klempnerstand".
-
Winkt einst Freund Hein mich, rufend: Komm her!
Leg´ ich beiseite Kolben und Scher´;
Steige den letzten Weg noch empor,
Klopfe bei Petrus an´s Himmelstor.
Petrus begrüßt mich: Kommst du schon jetzt?
Musst noch was warten, ´s ist ganz besetzt.
Stell´ ich mir vor: "Vom Klempner-Verband",
Öffnet er doch mir, drückt mir die Hand.
"Ob Fürst, ob Bürger, lass niemand ein,
Dich braven Klempner, dich lass ich ein".
Autor:Fritz van Rechtern aus Neukirchen-Vluyn |
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