Aller Anfang ist schwer...
Ein kleines Jubiläum feiert der ENNI-Donkenlauf in diesem Jahr: Zum 15. Mal geht die Veranstaltung in Neukirchen-Vluyn über die Bühne. Für Anja Deutschbein wird es eine Premiere sein: Die Laufeinsteigerin hat sich zum Ziel gesetzt, am 13. Juni dabei zu sein. Dafür trainiert die 31-Jährige seit Monaten eisern mehrmals pro Woche, und zwar beim Ausdauer-Sportverein Neukirchen-Vluyn, der auch Veranstalter des Donkenlaufs ist. „Allein hat‘s bisher einfach nicht geklappt“, gesteht sie. „Im Verein ist es einfacher. Da hat man jemanden, der einen anleitet, und man fühlt sich verpflichtet. Sonst sage ich immer: Ach, mache ich morgen ...“
Training mindestens zweimal pro Woche
Kai Ruthmann, zuständig für die Pressearbeit beim Ausdauer-Sportverein, kennt diese Probleme: „Wir fangen immer an mit einer Auftaktveranstaltung im Januar. Die Wiedereinsteiger und Laufeinsteiger üben erstmal, in Intervallen zu laufen, und werden dabei speziell betreut.“ Mehrere ehrenamtliche Betreuer entscheiden, wer in welche Gruppe geht. Dreimal die Woche trainieren ist das normale Pensum, sagt Ruthmann: „Zweimal ist das absolute Muss.“ Das Einsteigerprogramm lief bis März, das Ziel ist, nach drei Monaten 30 Minuten am Stück laufen zu können.
Für Anja Deutschbein war der Schritt, mit dem Laufen zu beginnen, ein Sprung ins kalte Wasser: „Ich habe vorher überhaupt keinen Sport gemacht, im Gegenteil. Ich bin aufgewachsen mit der Einstellung ‚Sport ist Mord‘.“ Geholfen beim Einstieg haben ihr Freunde, die selbst Läufer sind. „Laufen ist am einfachsten, man kann direkt loslegen“, begründet sie ihre Entscheidung.
Irgendwann einen Marathon
Nach einem Monat schaffte sie planmäßig das Intervall: sieben Minuten am Stück laufen, einmal gehen, sieben Minuten laufen. Mittlerweile sieht sie sich auf einem guten Weg: „Ich bin superzufrieden. Ich hatte bisher keine Rückschläge, auch wenn die Form nicht jeden Tag gleich ist.“ Sie schätzt an ihrem Betreuer, dass er Pläne vorgibt und immer für genug Motivation sorgt: „Man fühlt sich wohl, hat einfach ein Ziel vor Augen.“ Drei Geschwindigkeitsgruppen gibt es, in denen knapp 30 Einsteiger trainieren. Anja läuft mit sechs anderen zusammen. Der Donkenlauf ist noch nicht das Ende ihrer Träume: Irgendwann, das ist das Fernziel, möchte sie mal einen Marathon laufen. Aber das Wichtigste für sie ist: „Ich habe mich noch nie kaputt gefühlt, sondern freue mich auf jedes Training.“
Autor:Susanne Schmengler aus Duisburg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.