Jeder lebt auf einem anderen Planeten

Foto: DAK

„Jeder von uns lebt auf einem anderen Planeten - das muss man erstmal annehmen“, erfuhren die Teilnehmer einer Veranstaltung der Vhs Moers am vergangenen Donnerstag. Bei dieser ging es um Respekt und Grenzen innerhalb der Familie.
Zu dem informativem Abend in der Vhs-Niederlassung in Kamp-Lintfort hätten womöglich mehr Interessierte den Weg gefunden - wenn sie denn den Weg in die Räumlichkeiten hinter dem großen Gebäude mit der Hausnummer 24 an der Friedrich-Heinrich-Allee gefunden hätten!
Die, die diese Hürde überwanden, erfuhren unter anderem von der Referentin Jeanette Bovelet, dass gutes Zuhören die Grundlage gegenseitigen Respekts bildet. Und dass die Beziehung auch nicht aufhöre, wenn die Kinder 34 sind.
Die Veranstaltung war erfreulicherweise keine „Oneman-Show“ der Referentin: Im Laufe des Abends entwickelte sich ein reger Austausch zwischen ihr und den Teilnehmern, die von eigenen Erfahrungen innerhalb ihrer Familien berichteten.
Die Mütter, Väter und Großmütter hatten sich vom Abend erhofft: Anregungen für ein Zusammenleben mit ihren „Lieben“ in gegenseitigem Respekt zu bekommen.
„Wir müssen einander anhören und den Anderen in der Andersartigkeit sehen wollen“, erklärt Jeanette Bovelet. Hierbei gäbe es keine Altersbegrenzung. Während für die Eltern schlichtweg der Alltag laufen müsse, sie gelernt haben, den Alltag zu optimieren, erwarten sie viel von ihrem Nachwuchs. Sie wollen das Optimale für ihre Kinder tun.
Vor allem sei man als Erwachsener immer Vorbild für die Kinder. Daher sei es wenig sinnvoll, den „lieben Kleinen“ ihr Fehlverhalten mit Retourkutschen nahe bringen zu wollen. „Tun ist wirkungsvoller als Sprache“, so die Referentin. „Viele denken, es liefe optimal, wenn keine Konflikte da sind“, weiß ein teilnehmender Vater zu berichten. „Da läuft ein Unterdrückungssystem und das bringt einen auch nicht weiter.“
Grenzen müssten klar sein und überhaupt:„Sie sind für den Ton in der Familie zuständig“, erfahren die Anwesenden. In einem lebhaften Austausch klang die Veranstaltung aus.

Autor:

Marjana Križnik aus Düsseldorf

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