Hilfe, Pubertät!! Überlebenstipps für Eltern

Verständnis, Offenheit, Interesse und vor allem ein Sich-Zeitnehmen an Orten, wo Eltern und Jungendliche sich begegnen sind wichtige Pfeiler in den oftmals turbulenten Zeiten der Pubertät. Denn Druck erzeugt G+egendruck.	         Foto: DAK Gesundheit
  • Verständnis, Offenheit, Interesse und vor allem ein Sich-Zeitnehmen an Orten, wo Eltern und Jungendliche sich begegnen sind wichtige Pfeiler in den oftmals turbulenten Zeiten der Pubertät. Denn Druck erzeugt G+egendruck. Foto: DAK Gesundheit
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Überlebenstipps bekamen Eltern, die am Elternkurs zum Thema Pubertät teilgenommen hatten. Durchgeführt hatte diesen die Moerser Beratungsstelle für Eltern, Jugendliche und Kinder.

Die 15-jährige Cindy kommt „geladen“ aus der Schule und haut die Tür ihres Zimmers lautstark hinter sich zu. „Lass mich doch in Ruhe“, keift sie ihre Mutter an. Die Szene in einem Schulungsvideo für Pubertätseltern dürfte so manchem Teilnehmer des Elterkurses bei der Moerser Beratungsstelle für Eltern, Jugendliche und Kinder bekannt vorkommen. Sie sollen sich Gedanken dazu machen, welche Elternreaktion verhindern kann, dass die Lage eskaliert.

Zum Kurs haben sich Elternpaare und einzelne Mütter eingefunden. Sie erhoffen sich Tipps für den Alltag mit ihren Heranwachsenden und wünschen sich vor allem: Den Draht zu ihren Kindern, in der zweifelsohne turbulenten Zeit der Pubertät, nicht zu verlieren. Die Heilpädagogin Claudia Pietras-Schreiber und die Psychologin Nicole Hügel geben den Eltern im ersten Teil des Kurses ein Paket Theorie rund um diePubertät an die Hand. Die Eltern erfahren etwa, welch kompexe Veränderungen im Gehirn der Heranwachsenden ablaufen, und dass „ die uns nicht einfach nur ärgern wollen“. Claudia Pietras-Schreiber erklärt dies bildhaft und humorvoll: „Stellen Sie sich vor, das Flugzeug ist voll, aber die Schaltzentrale noch nicht vernetzt“.

Manche Hirnregionen seien einfach noch nicht „voll einsatzfähig“. Im Alltag mit Jugendlichen kann mitunter allerlei Zündstoff lauern. Die anwesendenn Eltern können davon ein Lied singen: Es kann Streit um Kleidung, Aussehen, Freunde, Verhalten oder etwa Schulleistungen geben.
Es tut einfach gut, sich mit anderen „Betroffenen“ auszutauschen. „Die Jugendlichen müssen sich von den Eltern ablösen und eine eigene Identität finden“, erklärt Petras-Schreiber den Eltern. „Das geht häufig über Krisen und Konflikte“. Dennoch, sich abfinden und ausharren, bis „das Schlimmste“ vorbei ist, ist nicht. Ganz wichtig sei es, besonders in dieser Zeit die Eltern-Kind-Beziehung zu pflegen. Eine „Zauberformel“ lautet: Beziehung geht vor Erziehung. „Die Beziehung verändert sich, es kanllt häufig, die Familienkonstalltion gerät ins Wanken und muss sich neu organisieren“, erfahren die Teilnehmer.

Im Zweiten Teil des Workshops sind die Eltern gefordert: Gemeinsam werden interaktive Spielszenen angeschaut, die als Grundlage die klassischen Eltern-Kind-Konflikte behandeln. Es gibt jeweils drei alternative Enden mit unterschiedlichen elterlichen Reaktionen. Die Elterm sollen überlegen, welches Vorgehen der Eltern am zielführendsten ist. Hier erfahren sie, dass Vorwürfe, Predigten und Drohungen eine Dynamik lostreten und ein Abblocken der Jugendlichen zur Folge haben können.

Mehr erreichen Eltern mit Anteilnahme, Verständnis und vor allem, „sehr viel Zeit und Ruhe im Alltag“, so Hügel. Denn eine angespannte Athmosphäre soll zurückgehen und man muss aus einer Eskaltion unbedingt raus. Hierbei könne es auch mal hilfreich sein, sprichwörtlich „in den Keller zu gehen“.

Eltern sollten vor allem lernen, ihre Reaktionen zu planen und Entscheidungen aufzuschieben. „Schmieden Sie das Eisen, wenn es kalt ist“, rät Claudia Pietra-Schreiber. Die Anwesenden werden auch aufgefordert, sich über ihre Erfahrungen aus ihrer eigenen Jugend gedanken zu machen: „Was hat Ihnen früher gut getan als Jugendlicher?“
Zum Ende des Kurses haben einige Eltern das Gelernte bereits zuhause erfolgreich umgesetzt, möchten sich sogar erneut zu einem Erfahrungsaustausch treffen.

Interessierte Eltern können sich telefonisch unter 02841/884870 über die Termine des nächsten kostenfreien Elternkurses informieren. Auch in Kamp-Lintfort werden bei der Beratungsstelle für Eltern, Jugendliche und KInder Elternkurse zur Pubertät durchgeführt. Dort können Termine unter 02842/908280 erfragt werden.

Autor:

Marjana Križnik aus Düsseldorf

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