Training für Senioren „Ich will kein Opfer sein - Verteidigung mit Spazierstock und Rollator“ im Gemeindehaus kam prima an
Für mehr Selbstbewusstsein und ein sicheres Auftreten

Kursleiter Gerhard Kandora und Teilnehmerin Dorothea Otte üben das Abstand halten und auf Distanz gehen. Hier mit dem Spazierstock. | Foto: Heike Cervellera
  • Kursleiter Gerhard Kandora und Teilnehmerin Dorothea Otte üben das Abstand halten und auf Distanz gehen. Hier mit dem Spazierstock.
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Hanna Kranen ist begeistert. Die Seniorin nahm am Kurs „Ich will kein Opfer sein - Verteidigung mit Spazierstock und Rollator“ teil, der nun im neuen Gemeindehaus der evangelischen Kirchengemeinde Neukirchen stattfand.
„Die praxisnahen Übungen fand ich toll. Alles war sehr interessant. Wir haben ganz viele gute Tipps bekommen, wie man vor allem nicht in die Opferrolle fällt, und wie ich mich verhalte, wenn mir jemand zu nah auf die Pelle rückt. Den Kurs kann ich nur empfehlen. Es ist wichtig, dass ältere Menschen ohne Angst in die Öffentlichkeit gehen können, um etwas zu unternehmen.“ Solche Erfahrungen sollten allerdings schon gemacht werden, wenn man jünger ist und nicht erst, wenn man eingeschränkt ist, zum Beispiel beim Gehen.

Praxisnahes Erlernen - "Teilnehmer trauten sich viel zu"

Das praxisnahe Erlernen und der Aufbau des Selbstbewusstseins ist Gerhard Kandora , Referent in der Selbstbehauptung und Gewaltprävention, besonders wichtig. Er leitete den zweieinhalb stündigen Kurs im Gemeindehaus und zieht eine sehr positive Bilanz: „Die Teilnehmer haben richtig gut mitgemacht und trauten sich viel zu. Sonst wird immer viel beobachtet. Aber hier gab es viel Praxis und großes Interesse. Ich möchte den Teilnehmern mehr Sicherheit vermitteln und die Angst nehmen. Gerne würde ich so eine Demonstration an dieser Stelle noch einmal durchführen.“ Sieben Personen zwischen 55 und 80 Jahren nahmen insgesamt am Kurs teil.
„Geprobt“ wurden unter anderem deutlich „Nein!“ sagen zu können, sowie in Partnerübungen gewisse Verhaltensweisen zur Abwehr. Ein selbstsicheres Auftreten mit aufrechtem Gang und dem Einsetzen der Stimme seien dabei von großer Bedeutung, so der Experte.

Abstand halten und Angreifer auf Distanz halten

Alexandra Helbig vom Familienzentrum in Neukirchen hatte die Idee mit dem Selbstverteidigungskurs für Senioren schon länger. Zusammen mit dem Neuen Evangelischen Forum des Evangelischen Kirchenkreises Moers wurde das Training geplant und umgesetzt. „2019 gab es schon einen Smartphone-Kursus bei uns, der gut ankam. Die Erwachsenenbildung liegt mir sehr am Herzen“, so die Leiterin der Einrichtung. „Jetzt konnten wir auch dieses Training stattfinden lassen. Es war sehr spannend. Häufig kam auch die Frage „Was mache ich, wenn ich noch gar keinen Rollator und einen Krückstock besitze? Wie wehre ich mich dann?“ Wichtig ist, Abstand zu halten und den oder die Angreifer durch bestimmte Techniken auf Distanz zu halten. Kommt zum Beispiel eine Gruppe auf einen zu, sollte man selbstbewusst und mit Augenkontakt durch die Mitte hindurchgehen. Dieses selbstsichere Auftreten irritiert die möglichen Angreifer.“ Auch das wurde beim Training geübt. Alexandra Helbig zeigt sich optimistisch, dass ein derartiger Kurs auch im kommenden Jahr erneut stattfinden könnte.

Autor:

Nadine Scholtheis aus Moers

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