Bordell in Neukirchen-Vluyn: Top oder Flop?

Die Nachricht schlug in der letzten Woche wie eine Bombe ein: Ein Betreiber möchte im Gewerbegebiet Neukirchen-Nord ein Bordell eröffnen, dort, wo sich bislang ein Casino befindet. Die Stadtverwaltung muss nun die Bauvoranfrage prüfen – und sieht sich wohl in einer schwierigen Lage. Denn ein Rotlicht-Etablissement bedeutet schlichtweg sichere Steuereinnahmen. Anwohner gibt es im dortigen Gebiet ebenfalls kaum, die sich gestört fühlen könnten. Und schließlich: Ein offziell angemeldetes Unternehmen, das die Ware Sex verkauft, bedeutet möglicherweise weniger illegale Prostitution, weniger Straßenstrich und damit auch weniger Gefahren für die „Mitarbeiterinnen“. Top?

Eine Zwickmühle bleibt das Ansinnen des möglichen Investors, der aus dem Ruhrgebiet stammen soll, dennoch für die Verwaltung in Neukirchen-Vluyn. Denn sowohl die ansässigen Geschäftsleute als auch die Politik zeigen sich bislang wenig enthusiastisch. Für die Bevölkerung ist der Bordell-Bau eine Einladung zur Doppelmoral: In der Öffentlichkeit möchte niemand etwas davon wissen, geschweige denn ein Freudenhaus in der Nachbarschaft haben. Für die käufliche „Liebe“ fährt „Mann“ doch lieber in eine andere Stadt, wo keiner sein Autokennzeichen kennt. Flop?

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Autor:

Susanne Schmengler aus Duisburg

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