Aus eigener Kraft
Nach zweijähriger Ausbildung haben jetzt vier neue Marte-Meo-Therapeuten ihren Abschluss in der Fortbildungsakademie des Neukirchener Erziehungsvereins gefeiert.
Nach zweijähriger Ausbildung haben jetzt vier neue Marte-Meo-Therapeuten ihren Abschluss in der Fortbildungsakademie des Neukirchener Erziehungsvereins gefeiert. Vor Publikum zeigten sie jeweils gelungene Beratungsprozesse in Familien mit der videogestützten Methode Marte Meo (bedeutet „aus eigener Kraft“) zur Entwicklungsförderung von Kindern.
Dabei geht es darum, Fähigkeiten von Eltern hervorzuheben und problematisches Verhalten zu analysieren. Die vier neuen Therapeuten sind: Tobias Schüppen (Ambulante Hilfen Moers des Neukirchener Erziehungsvereins), Sabrina Hemmling (Wohngruppe für autistische Jugendliche, Dülmen), Annette Ruhnau (Kaiserswerther Diakonie, Düsseldorf) und Birgit Seeger (Autismuszentrum Mülheim).
Viele positive Beispiele für die Marte-Meo-Therapie gab es auch bei einer Tagung in der Stadthalle Kamp-Lintfort. Unter dem Motto „Gelungene Bindungen“ hatte der Neukirchener Erziehungsverein Fachkräfte aus Jugendhilfe, Psychiatrie, Frühförderung und Beratung zu einem Erfahrungsaustausch mit Experten eingeladen. Rund 200 Teilnehmer aus ganz Nordrhein-Westfalen informierten sich dabei über die neuesten Entwicklungen der videogestützten Methode.
Im Mittelpunkt der von der Leiterin des Marte-Meo-Ausbildungszentrums, Christine Drawert, organisierten Veranstaltung standen psychische Erkrankungen von Eltern. Gleich zu Beginn machte Dr. Michael Hipp, Leiter des Sozialpsychiatrischen Zentrums des Kreises Mettmann, deutlich, dass die konventionelle Arbeit mit traumatisierten Eltern schnell an ihre Grenzen stoße. Ein videogestütztes Verfahren wie Marte Meo sei die einzig verlässliche Methode, diesem Personenkreis wirksam zu helfen. Anhand von etlichen Filmbeispielen zeigte Heike Bösche, Kinderkrankenschwester und Marte-Meo-Supervisorin, wie nach Fähigkeiten von Eltern gesucht werden kann und welche Botschaften hinter problematischem Verhalten stehen.
Im zweiten Teil des Fachtags folgten weitere Fallbeispiele von psychisch kranken Müttern und Eltern mit geistiger Behinderung.
Am Ende stand fest: Die Tagung hatte nicht nur dazu beigetragen, die Arbeit mit Marte Meo zu vertiefen, sondern auch dafür gesorgt, dass die Methode neue Anhänger in der stationären Arbeit mit Kindern und Jugendlichen findet.
Autor:Marjana Križnik aus Düsseldorf |
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