Asche zu Asche - oder, was ist eigentlich ein Kolumbarium?
Entdeckung in der Kaiserstadt Aachen
- Bei einem Ausflug nach Aachen führte man mich in ein Kolumbarium. Mehr als drei Fragezeichen erscheinen vor meinem geistigen Auge, als ich das Gebäude betrete: Es ist die Aachener Josefskirche. Als Gotteshaus wurde sie entwidmet und dient nun als Kolumbarium.
Kolumbarium ist ein lateinisches Wort und bedeutet „Taubenschlag“also meist ein Holzhaus mit vielen Neben- und übereinander liegenden Einfluglöchern.
Innerhalb der Begräbniskultur sind Kolumabrien Wände mit vielen Einzelkammern, in denen Urnen beigesetzt werden können.Im Freien oder auch überdacht finden sie sich normalerweise auf Friedhöfen vornehmlich in südlichen Ländern..
Als die Josefskirche im Zuge der Reduzierung kirchlicher Gebäude überflüssig wurde, entschied man sich für eine Entwidmung und für ihren Ausbau zu einem Kolumbariu. Mit großem gestalterischen Aufwand wurde eine würdige Urnenbegräbnisstätte geschaffen.
An der Decke des Mittelschiffs hängt ein großes Schiffssymbol. Ein breiter, dezent beleuchteter Mittelgang darunter teilt den Raum in zwei Begräbnisfelder. Der Blick in Richtung Hauptportal endet an einer großen hinterleuchteten Milchglastür, die wie ein Fenster zum Himmel wirkt. In der Mitte des Gangs fließt ein schmales Gewässer. Es wird aus einem schlichten Betonbecken gespeist und endet in einem kleinen Becken, in dessen Mitte der ehemalige Taufstein steht.
Rechts und links vom Gang stehen einfache Betonstelen, in denen die Urnenkammern eingelassen wurdewn. Belegte Kammern sind meist mit Marmorplatten verschlossen, die den Namenszug der Verstorbenen tragen. In kleinen Gläschen lässt sich einfacher Blumenschmuck unterbringen.
Bei einer Urnenbeisetzungsfeier sitzt die Trauergemeinde mit den Gesichtern zu den Grabstelen.
Stilvolle Glasfenster und drei große moderne Bildtafeln im Eingangsbereich betonen den feierlichen Cahrakter der Bewgräbnisstätte.
Autor:Volker H. Glücks aus Neukirchen-Vluyn |
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