Verschuldung steigt
Bis Ende des Jahres wird jeder Neukirchen-Vluyner mit etwa 780 Euro verschuldet sein. Das musste Kämmerer Jörg Geulmann auf den Bürgerversammlungen verkünden, zu denen die Stadtspitze traditionell am Jahresanfang einlädt. Nicht alles Wünschenswerte sei auch umsetzbar, so Geulmann. Ein Haushaltssicherheitskonzept, das den Spielraum der Stadt Neukirchen-Vluyn auf lange Zeit einenge, werde aber unbedingt versucht abzuwenden. In der Größenordnung befände sich die Stadt im direkten Vergleich zu den meisten anderen Städten im Umkreis auf relativ niedrigem Niveau.
Der Haushaltsplan sieht in diesem Jahr trotz des strengen Sparkurses der Verwaltung in der Ergebnisrechnung ein Minus von 4,17 Millionen Euro vor. Erfreulich sei zwar ein weiterer Anstieg der Einnahmen bei Gewerbe- und Einkommenssteuer. Dem gegenüber stünden jedoch auch höhere Transferleistungen, darunter alleine die Kreisumlage für die Sozialausgaben mit etwa 16,4 Millionen Euro.
Aber natürlich war Bürgermeister Harald Lenßen, unterstützt vom Kämmerer und vom Ersten Beigeordneten Ralf Eccarius, bemüht, auch gute Nachrichten mitzuteilen. Zum Beispiel zum Thema Niederberg: Der Neubau der Niederrheinallee im Bereich von Niederberg sei abgeschlossen, die Geh- und Radwege großzügig ausgebaut. Im Bereich der neuen Kreuzung könne man bereits einen Blick auf die Südfläche werfen. Dort gingen die Bauarbeiten für die künftige Gewerbeflächenentwicklung zügig voran. Dass das Interesse über das erste Wohnquartier hinaus groß sei, ließe sich an der Vermarktung des zweiten Quartiers - von der Niederrheinallee aus nördlich hinter dem ersten Bauabschnitt gelegen - erkennen.
Im Themenblock Familie, Bildung und Soziales ging das Stadtoberhaupt auf die aktuelle Kindergartensituation ein. Der U3-Ausbau sei im vollen Gange. Im kommenden Kindergartenjahr werde die Stadt voraussichtlich 116 Plätze für Kinder unter drei Jahren anbieten können. Man sei zuversichtlich, damit den vorhandenen Bedarf abzudecken. Der Ausbau koste circa 1,4 Millionen Euro, davon trage die Stadt etwa die Hälfte. Weitere 1,2 Millionen Euro habe die Stadt für die Schulsportanlage aufgewendet.
Ebenso werde weiter in die Schulen investiert. Allein beim Julius-Stursberg-Gymnasium gebe es einen Investitionsbedarf von 16 Millionen Euro. Richtungsweisend seien auch die ersten Schritte hin zur Einrichtung einer Schule für ein längeres gemeinsames Lernen, welche die heutige Haarbeckschule sowie die Theodor-Heuss-Realschule auf Dauer ersetzen werde.
Bei den laufenden Ausgaben sollen rund 6,4 Millionen Euro in die Unterhaltung und Ausstattung der fünf Grund- und Förderschulen sowie der drei weiterführenden Schulen fließen. Für die Kindergärten sollen rund 2,6 Millionen Euro aufgewandt werden.
Bei den Gesamtinvestitionen von rund 9,5 Millionen Euro seien etwa 5,6 Millionen Euro für den neuen Standort für die Freiwillige Feuerwehr Vluyn und den städtischen Baubetriebshof berücksichtigt. Darüber hinaus würden rund zwei Millionen Euro für Kanal- und Straßenbaumaßnahmen veranschlagt.
Der Erste und Technische Beigeordnete Ralf Eccarius gab einen Überblick über die verschiedenen geplanten Baumaßnahmen. Der Baubeginn des Kombistandortes für Feuerwehr und Baubetriebshof sei nach den langen Verzögerungen nunmehr 2013 vorgesehen. Die Vergabe der Baumaßnahmen sei vom Stadtrat im Dezember des letzten Jahres beschlossen worden. Ziel sei es, die neuen Gebäude im Sommer 2014 in Betrieb zu nehmen.
Bei der Bürgerversammlung für Rayen-Hochkamer gab es zudem einen aktuellen Sachstand zur Deponie am Eyller Berg. In Neukirchen wurde dagegen das Entwicklungskonzept für den Ortskern Neukirchen thematisiert.
Autor:Susanne Schmengler aus Duisburg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.