Stadt will Schäden beseitigen
Die Nachricht, dass in den Räumen der Friedensreich-Hundertwasser-Schule angeblich giftige Stoffe entdeckt wurden, hat bei vielen Eltern Besorgnis ausgelöst.
Die Stadt Neukirchen-Vluyn hat sich jetzt in einem Schreiben an die Erziehungsberechtigten gewandt. Danach machen in acht Räumen der Schule teerhaltige Parkettkleber, die vor 50 Jahren bei der Verlegung der Böden verwendet wurden, Sorgen. Messungen haben ergeben, dass von diesem Kleber erhöhte Mengen des so genannten PAK-Stoffes (Polycyclische Aromatische Kohlenwasserstoffe) Naphthalin freigesetzt werden. Naphthalin kann sich bei dauerhaft erhöhten Mengen gesundheitsschädigend auswirken.
Weiterhin ist beunruhigend, dass der Parkettkleber außerdem den PAK-Stoff Benzo(a)pyren enthält, der krebserregend ist. „Da die Parkettflächen jedoch versiegelt sind, kann dieser Schadstoff nach jetzigem Kenntnisstand nicht austreten. Messungen haben ergeben, dass im Hausstaub dieser Stoff nicht nachgewiesen wurde“, heißt es bei der Stadt.
Schulleitung und Stadtverwaltung haben nach Feststellen des Sachverhaltes Sofortmaßnahmen ergriffen, um die überhöhten Naphthalin-Werte in den Räumen zu reduzieren.
Darüber hinaus wurden die betroffenen Räume gereinigt, Staub entfernt, verstärkt gelüftet und testweise Raumluftfilter eingesetzt, die Schadstoffe herausfiltern können.
Um jegliche Gefahren zu bannen, ist geplant, bis nach den Sommerferien 2012 die belasteten Böden zu ersetzen. Dies soll während der Ferienzeiten geschehen, um Schüler, Lehr- und Betreuungspersonal keinen schadhaften Stäuben auszusetzen. Zusätzlich müssen alle Sicherheitsvorschriften im Sinne des Arbeitsschutzes eingehalten werden.
Über den bisherigen Sachstand sowie weitere Schritte wurden Lehrerschaft und Eltern bereits bei Informationsabenden in Kenntnis gesetzt. Darüber hinaus hat der Stadtrat in seiner letzten Sitzung vor den Herbstferien den Beschluss gefasst, alle erforderlichen Schritte einzuleiten, um die Problematik dauerhaft zu beheben.
Darin enthalten sind alle notwendigen Baumaßnahmen, wie das Entfernen der mit dem Parkettkleber verlegten Böden. Bei Bedarf sollen dafür Haushaltsmittel eingesetzt werden. Außerdem sollen alle städtischen Schul- und Kindertagesstättengebäude hinsichtlich möglicher Belastungen durch PAK-haltige Klebstoffe untersucht werden.
Ein weiterer Informationsabend ist, wie von Bürgermeister Harald Lenßen zugesagt, in Planung. Dieser soll kurz nach den Herbstferien stattfinden.
Autor:Susanne Schmengler aus Duisburg |
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