Problembär im Problemhaus
Was sagen Politiker gern, wenn der Schuss nach hinten losgeht? Sie wurden natürlich falsch verstanden. Oder falsch zitiert. Dass es gefährlich ist, mit Vorurteilen zu spielen, haben schon andere Staatsmänner vor dem Moerser CDU-Fraktionsvorsitzenden Ingo Brohl gemerkt. Der sorgt sich nämlich um die negativen Auswirkungen des „Duisburger Problemhauses“ nahe der Moerser Stadtgrenze auf den Niederrhein. Bürgermeister Norbert Ballhaus müsse „aggressives Betteln in Moers“ sogenannter „Gaunerzinken“ unterbinden. Bis nach Neukirchen-Vluyn reichte die Gerüchtekette zu angeblichen Asylanten-Zuströmen aus Rumänien. Die Reaktion der politischen Gegner ließ nicht lange auf sich warten: Die SPD wirft Brohl „antiziganistische Äußerungen“ vor, die Linke möchte die Gemüter der Bevölkerung nicht noch weiter aufheizen. Klar ist soviel: Wer sich so äußert wie Brohl, dem wird schnell rechtsradikales Gedankengut vorgeworfen. Klar ist aber auch: Mit den Ängsten der Menschen sollte man nicht leichtfertig umgehen. Der Zuzug von Menschen aus osteuropäischen Ländern - egal ob Sinti oder Roma, Rumänen oder Bulgaren - erfordert viel Fingerspitzengefühl und eine sachliche Diskussion - damit Probleme gelöst und nicht zum Skandal hochstilisiert werden.
Autor:Susanne Schmengler aus Duisburg |
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