Lenßen tritt wieder an
Eine Überraschung war es letztendlich nicht mehr: Am Freitag gab Neukirchen-Vluyns Bürgermeister Harald Lenßen bekannt, dass er sich im September ein weiteres Mal zur Wahl stellen möchte.
2009 hat der 54-Jährige sein Amt angetreten, „mit großem Elan“, wie er betont, „und wir haben vieles auf den Weg gebracht.“ Als da wären: die Beseitigung des Investitionsstaus oder Großprojekte wie Niederberg, die neue Gesamtschule oder die Schulsanierung, die effiziente Stadtverwaltung und Bürgernähe. Klar: Wer (wieder-)gewählt werden möchte, sollte nicht mit Eigenlob sparen. Lob bekommt Lenßen natürlich auch von seiner Partei, die sich einstimmig für den alten und neuen Kandidaten ausgesprochen hat: „Er ist mit Leib und Seele Bürgermeister“, attestiert ihm der CDU-Vorsitzende Dr. Heiko Haaz. Sachlich und seriös sei er, verspreche nichts, was er nicht halten könne: „Wir sind froh über unseren Klasse-Kandidaten.“ Ähnlich begeistert äußert sich Markus Nacke für die CDU-Fraktion. Widerstand dürfte auch kaum von den CDU-Mitgliedern erwarten zu sein, die sich bei einer Versammlung bis Ende Februar/Anfang März entscheiden sollen.
Krisenmanagement ist gefragt
Bei aller Begeisterung dürfte dem Bürgermeister allerdings klar sein, dass er auch in Zukunft als Krisenmanager gefragt ist. Die aktuelle Diskussion um die Nau-Immobilien beweist dies einmal mehr. Offiziell plädiert Lenßen hier für mehr Gelassenheit: Der neue Eigentümer, der die Wohnungen nach der Zwangsversteigerung im Dezember erworben hat, habe eine Chance verdient. Dennoch kritisieren sowohl Lenßen als auch Haaz, dass sich Sebastian Olbrich nicht vor Ort den Mietern gestellt, sondern einfach die Kündigung zum Jahreswechsel herausgeschickt habe. Entsprechend verheerend war das Echo in der Presse und vor allem bei den verängstigsten Mietern. Der Bürgermeister beruhigt: „Niemand wird auf der Straße stehen.“ Jetzt würden erst einmal die Alternativwohnungen am Kiefernweg, die den etwa 120 betroffenen Mietern der Nau-Hochhäuser angeboten wurden, hergerichtet, dann werde man sehen.
"Niemand wird auf der Straße stehen"
Angriffe des politischen Gegners kontert Lenßen locker, gibt aber auch zu, dass seine Ausgangsposition nach dem Kulturhallen-Debakel 2013 deutlich besser geworden sei. Er konzentriert sich lieber auf aktuelle Probleme, wie die Aufnahme von Flüchtlingen in Neukirchen-Vluyn und die Defizite im Haushalt: „Wir Städte können nicht alles leisten.“ Ab dem Sommer will er sich dann vornehmlich auf den Wahlkampf konzentrieren.
Autor:Susanne Schmengler aus Duisburg |
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