Neues Herrchen gesucht

Viele Tiere suchen liebevolle Zuwendung. Foto: Friedhelm Heinze
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Wenn die Urlaubszeit kommt, ist der Zulauf am größten. So blickt die Tierherberge Kamp-Lintfort jetzt schon mit Unbehagen auf die bevorstehenden Osterferien. Hunde, die irgendwann als Spielzeug, meist für Kinder, angeschafft und dann billig „entsorgt“ werden: Alltag für das Team der Tierherberge. Nur wenige Wochen nach Weihnachten fanden sich hier die ersten „Geschenke“ wieder. Jetzt geht die Tierherberge in die Offensive.
Niemand weiß besser als die Mitarbeiter der Tierherberge, dass die Begeisterung bei den Beschenkten oft nur von kurzer Dauer ist. Und so werden die Hunde schnell Opfer einer unüberlegten Anschaffung.
Vier Festangestellte, fünf Azubis, ein Praktikant und emsige Ehrenamtliche kümmern sich dann um die Tiere, geben ihnen die Liebe und Zuwendung, die die oft geschundenen Seelen der Vierbeiner brauchen. „Die Kapazität liegt etwa bei 85. So um die 60 sind aber immer hin“, sagt Martina Klein, Vorsitzende des Fördervereins. Vom Rassehund bis zum Welpen, alles ist hier vertreten: „Hier ist schon mal ein Hund gelandet, den der Besitzer einschläfern lassen wollte - weil der Hund unerzogen war.“
Anderen werden die Tiere auf einmal lästig, im schlimmsten Fall werden die Hunde sogar misshandelt oder irgendwo herzlos ausgesetzt. „Aber es gibt auch ‚Scheidungshunde‘ oder Besitzer, die zu alt werden, um sich um die Tiere kümmern zu können“, weiß Martina Klein.
Leiterin Nadine Förster und ihr Team haben noch nie ein Tier wegen einer „Macke“ abgewiesen. Hier gilt die Devise: Jeder Hund ist therapierbar. Manche fühlen sich sogar so wohl, dass sie gar nicht mehr weg wollen. Denn schließlich bietet die Anlage in Kamp-Lintfort mit ihrem großzügigen Gehege einen wesentlichen Vorteil: Sie ist zwingerfrei und bietet den Tieren jede Menge Auslauf. Dennoch bleibt die Vermittlung natürlich immer oberstes Ziel: „Kein noch so gutgeführtes Tierheim kann eine liebevolle Familie ersetzen.“
Für die Mitarbeiter hört die Verantwortung übrigens nicht an der Tür auf: Nicht jeder, der will, kann einfach irgendein Tier mitnehmen. Bereits abgegebene Hunde werden weiterhin beobachtet: „Jeder Interessent sollte wissen, was auf ihn zukommt“, rät Martina Klein.
Auch Paten oder Spaziergänger, die einfach ab und zu mit einem der Hunde Gassi gehen, aber selbst keinen Hund halten wollen, werden neben neuen Herrchen oder Frauchen immer gesucht. Darum ruft die Tierherberge gerade jetzt vor Ostern alle Tierfreunde auf: Wer einen Hund will, sollte erst einmal im Tierheim gucken. „Es gibt auch Probetage für diejenigen, die einfach mal einen Hund ‚ausprobieren‘ wollen“, sagt die stellvertretende Heimleiterin Beate Mühlenberg. Geöffnet ist die Anlage jeden Tag von 14.30 bis 17 Uhr, außer mittwochs.

Autor:

Susanne Schmengler aus Duisburg

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