Mit den Fritten auf die Reise - Aktuelles von der Knollenfront
Wohin verschwinden all die Knollen?
- Heute Mittag erhielt ich von meinem Nachbarn einen Anruf, ob ich Lust hätte, mit einer Ladung Kartoffeln zur Sortieranlage zu fahren und für den LK zu fotografieren.
Gesagt, getan, das Mittagessen sausen lassen, Kamera mit Zubehör umhängen, feste Schuhe an und ab zum Feld.
Dort herrschte bereits Hochbetrieb. Mit vier Schleppern samt Karre oder Hänger war ein Pendelverkehr zur Hofanlage vom Kartoffelanbauern Willi Funken in Kerken/Aldekerk aufgebaut worden.
Nachdem unser Hänger voll beladen waren, ging es in halbstündiger Fahrt durch die schöne Niederrheinlandschaft, sogar an einem Reitturnier vorbei, bis dorthin. EIn völlig neues Fahrgefühl auf engen, aber bequemen Notsitz hautnah neben dem Fahrer. Die anderen Autofahren waren zumeist rücksichtsvoll. Manch einer kann aber die Reaktionsmöglichkeiten solch eines ca. 12 Tonnen Gespanns nicht richtig einschätzen.
Angekommen, ging's rückwärts ran an die Sortier- und Waschanlage (ganz schön knifflig) und nach und nach wurden die Knollen in den großen Einfülltrichter abgekippt.
Obwohl das Säubern, Waschen und das Sortieren automatisch ablaufen, ist immer noch das geübte Auge eines Helfers (und einer kleinen Mithelferin) erforderlich, um "Ausreißer" einzufangen.
Erde und Kleinstkartoffenn. werden über ein gesonderter Band auf einen Hänger gebracht, zu kleine Kartoffeln auf einen anderen. Steine und Grünzeug sortiert man ebenfalls getrennt aus.
Nur die genügend großen Kartoffeln wandern über ein eigenes Förderband auf den wartenden Lastzug, der sie dann zur Frittenfabrik bringt.
Nachdem Fahrer und auch der Fotograf freundlich und lecker bewirtet worden waren, gab es eine überraschende Begegnung mit einem kleinen Kartoffelgeist, der aber, trotz erschröcklichem Aussehen, außerordentlich nett zu mir war.
Zurück auf dem Acker in Neukirchen ging es für meinen freundlichen Fahrer gleich wieder weiter.
EIn herzlicher Dank an alle, die mir diesen Bericht möglich gemacht haben.
P.S.
Ich durfte dann, wenn auch erfolglos, auf dem Acker meine unbemerkt herunter gefallene Sonnenblende suchen gehen.
V.G.
Autor:Volker H. Glücks aus Neukirchen-Vluyn |
14 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.