In Zeiten von Corona - mit Abstand an die Luft
Mit Abstand - auf der Halde Norddeutschland
Auch in den Zeiten von Corona möchte ich gerne nach draußen, an die frische Luft. Natürlich immer mit dem gebotenen Abstand zu anderen. So meide ich Orte und Wege, wo das nur schwer möglich ist. Auf der Halde Norddeutschland tritt man sich schon zu normalen Zeiten nicht auf die Füße. Das Haldenplateau ist großflächig und bietet Platz.
Schon von weitem ist die Halde Norddeutschland mit dem prägnanten Skelettbau auf ihrem Haldentop von der A57 aus zu sehen. Sie ist eine ehemalige Abraumhalde des früheren Bergwerks Niederberg auf linksrheinischem Gebiet. Ihre Grundfläche umfasst 81 Hektar, ihr höchster Punkt liegt bei 102 Metern. Was man ihr nicht ansieht, die Halde Norddeutschland ist eine sogenannte "brennende Halde" mit einem Schwelbrand im inneren Haldenkörper. Bei Bergehalden aus dem Steinkohlenbergbau ist das gar nicht so selten. Es gibt davon mehrere im Ruhrgebiet.
Normalerweise gehe ich die 359 Stufen der "Himmelstreppe" hinauf zum Plateau. Doch diese ist aus gutem Grund gesperrt. Sie ist einfach zu eng und bietet nicht den nötigen Abstand, falls man sich hier begegnen sollte. Also geht´s per Wanderweg nach oben. Dort angekommen, weisen auch direkt mehrere Schilder darauf hin, dass Besucher/innen auf den Abstand zueinander achten sollen. Bei der Weite hier oben sollte das auch dann kein Problem sein, wenn ein paar Menschen mehr hier oben sind. An meinem Besuchstag verteilen sich Spaziergänger, allein oder zu zweit, einzelne Mountainbiker und ein Gleitschirmflieger auf dem Gelände. Die Halde ist nicht nur ein guter Ort, um in die Ferne zu schauen, auch Gleitschirm- und Modellflieger sind gerne hier oben, um ihrem Sport nachzugehen.
Das Haldenplateau kann aber auch sehr voll werden. Jährlich findet das "Dong Open Air", ein Festival für Heavy Metal- Freunde, sowie das Electronic-Festival "Heaven and Hill" auf Halde Norddeutschland statt. Dann ist die "Hütte" voll.
Apropos "Hütte" - der Skelettbau auf dem Haldentop ist eine Arbeit der Künstlergruppe "Observatorium" aus Rotterdam. Der Hallenbau als Stahlgerüst soll in seiner Form an ein niederrheinisches Wohnstallhaus erinnern.
Die Künstlergruppe "Observatorium" war schon mehrmals im Revier tätig. So haben sie z.B. bei der Emscherkunst das Projekt "Warten auf den Fluss" realisiert. Dieses Kunstprojekt war bei der Emscherkunst 2016 mein absoluter Favorit.
Ich habe von meinem Haldenbesuch auf Norddeutschland einige Fotos mitgebracht.
Viel Freude beim Anschauen!
Autor:Andrea Gruß-Wolters aus Duisburg |
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