Unter Dampf von Geldern aus gestartet - Teil II.
Nach einer etwas schlafloseren Nacht wegen der Vorfreude auf eines der letzten Abenteuer unserer Tage und auch um ein Verschlafen entgegen zu wirken, trafen wir (meine liebe Gattin und ich) schon sehr zeitig auf dem beschaulichen Bahnhof in Geldern um 7 Uhr am Samstagmorgen des 28. Juni 2014 ein. Einige Fahrgäste waren tatsächlich schon vor uns dort um den Einstieg in dem immerhin 350 Meter langen Zug nicht zu versäumen. Die Abfahrt des historischen Zuges sollte laut Fahrplan um 7.37 Uhr erfolgen und der Bahnsteig füllte sich im Nu fast bis zum Überlaufen mit Eisenbahnbegeisterten Menschen. Alles blickte voller Erwartung auf die Gleise in Richtung Kevelaer, denn dort war laut Fahrplan, wie zuvor auch am Abfahrtbahnhof Goch eine stattliche Personenzahl eingestiegen. Jetzt hörte man etwas herannahen, es war jedoch nicht der sehnlichst erwartete Dampfschnellzug sondern die Nordwestbahn, die diese Strecke seit Jahren Richtung Krefeld, Düsseldorf und Köln von und nach Kleve befährt. Weiter wartend, schon mit etwas Verspätung, sah man in der Ferne etwas Rauch aufsteigen, beinahe so, als wenn im Wallfahrtsort Kevelaer ein neues Kirchenoberhaupt gewählt worden sei. Jedoch kam diese Rauchsäule näher und hunderte von Kameras lagen ganz erwartungsvoll im Anschlag. Ein Bekannter von mir machte sich auf die andere Seite (Gleis 1) um freie Sicht auf den ankommenden Zug zu haben, der nun unter Getöse und Signalhorn näher kam. Leider kam auf gerade diesem Gleis ( 1 ) ein Fahrplanmäßiger Personenzug und verdeckte meinem Bekannten die freie Sicht auf den Dampfzug. Vom Einstieggleis 2 aus machte ich einige Fotos vom einfahrenden Zug, der mit seiner beachtlichen Länge den Bahnhof um viele Meter übertraf. Demzufolge konnten wir auch nur einen Einstieg benutzen, der in der Mitte des Zuges (Wagen 7) war und es dauerte auch einige Zeit, bis dann alle eingestiegen waren und in den vorgebuchten 6er Abteilen Platz genommen hatten. Wir machten uns kurz mit den anderen Fahrgästen aus Goch und Kevelaer bekannt und ich verließ das Abteil um Fotos vom Fahrtbeginn zu machen. Die Zeit des Einsteigens nutzte mein in Vernum wohnender Bekannter um dort am Bahnübergang ohne der vielen Menschen Fotos machen zu können. Solche Idee hatten am Samstagmorgen auch viele andere Eisenbahnnostalgiker und standen mit ihren Kameras und Stativen an fast allen Bahnübergängen, Balkonen, Terrassen und auch mitten in den Feldern um schöne Fotos machen zu können. Die Dampfwolke und das Getöse des gewaltigen Dampfrosses, es wiegt immerhin rund 100 Tonnen (nur die Lok) dazu kommen noch die 11 Personenwagen, die Kohle- und Wassertender und der Versorgungswagen mit rund 750 Niederrheinern an Bord mit einer Gesamttonnenzahl von 650, konnte schon das Nahen den Fotofreunden anzeigen. Tatsächlich sah ich meinen Bekannten auch im Vorbeidonnern eben an diesem Bahnübergang mit weiteren Knipsern. Im weiteren Streckenverlauf sah meine Frau aus dem Abteil heraus einen weiteren Bekannten, der uns schöne Fotos vom Zug lieferte im Aldekerker Bereich.
Der weitere Bericht der Tagesfahrt unter Dampf folgt.
Autor:Fritz van Rechtern aus Neukirchen-Vluyn |
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