Nicht ohne Wetter-App
Wenn man so ganz entspannt im Ferien-Modus dahindöst, gibt es in der Regel nur eins, was wirklich wichtig ist: das Wetter, den Klassiker unter den Smalltalk-Themen. Seit Erfindung des Smartphones müssen allerdings viele Ratgeber für die leichte Sommerunterhaltung neu geschrieben werden. Denn wann immer jemand die unvermeidliche Frage „Wie wird denn das Wetter?“ stellt, fällt nach höchstens zwei Sekunden der Satz: „Ich schau mal, was meine Wetter-App sagt.“ Auch im Nordsee-Urlaub war das Wunderwerk der modernen Technik der ständige Begleiter. Meinem bangen Blick gen Himmel wusste mein Mann stets mit dem Satz „Also meine Wetter-App sagt...“ zu begegnen. Kritische Anmerkungen, dass es am Tag zuvor leider drei statt der angekündigten anderthalb Stunden geregnet habe, wurden eifrigst vom Tisch gewischt. Wieder in heimatlichen Gefilden auf einer Gartenparty wenige Tage später, konnte ich nur staunen: Auch hier zückten sämtliche Anwesenden immer wieder ihr Mobiltelefon, um im Laufe des Abends mehrfach den Nachwuchs-Kachelmann zu geben. Wenn das so weitergeht, beendet Gundula Gause das „heute-journal“ bald mit den Worten: „Und jetzt folgt der Wetterbericht. Bitte holen Sie Ihr Handy raus.“ In diesem Sinne: schönen Sommer noch.
Autor:Susanne Schmengler aus Duisburg |
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