Was macht der Hermann denn in Krefeld?
Graf Hermann von Moers auf Abwege geraten?
- Mitten im Herzen von Krefeld steht er, vor der Alten Kirche, in Stein gemeißelt, im Großen und Ganzen unbeachtet und, ich habe das ungute Gefühl, auch ungeliebt:
1) Erst stand er in der Mitte des Kirchplatzes, dann verschwand sein Sockel fast unter der neuen Aufpflasterung und schließlich musste er an den Rand des Platzes weichen, damit mehr Raum z.B. für den Weihnachtsmarkt zur Verfügung stand.
2) Es gab auch eine Volksschule am Rande des Stadtgartens, die hieß „Graf-Hermann-Schule“. In ihr begann übrigens meine „Berufslaufbahn“. Aber, als die Hauptschule eingeführt wurde, verschwand die Namenstafel sang- und klanglos und niemand vermisste diesen Namen.
Was aber hat dieser Graf Herrmann denn überhaupt in Krefeld zu schaffen?
Seit 1226 sind die Grafen von Moers nachzuweisen.
„Neben der Stadt Moers umfasste das Herrschaftsgebiet der Grafschaft u. a. die heute zu Duisburg gehörenden Stadtteile und Gebiete Baerl, Friemersheim, Hochemmerich und Homberg, das Gebiet der heutigen Stadt Neukirchen-Vluyn, und Teile von Rheinberg sowie, als Exklave innerhalb kurkölnischer Gebiete, das südwestlich von Moers gelegene Krefeld und einen kleinen Straßenabschnitt in der Ortschaft Hüls, die moersische Straße. Auch einige kleinere Gebiete auf der heute rechten Rheinseite, wie zum Beispiel das bis zur Rheinverlagerung im 12. Jahrhundert ursprüngliche linksrheinische Kasselerfeld in Duisburg, gehörten bis 1795/1801 zur Grafschaft Moers.“ (Carl Hirschberg, in: Geschichte der Grafschaft Moers, 1904, S.[11]. (Onlinefassung).
Wie man also lesen kann, gehörten die Stadt Krefeld (mein Geburtsort) und die heutige Stadt Neukirchen-Vluyn (mein jetztiger Wohnsitz) lange Zeit zur Grafschaft Moers.
Wer es noch genauer wissen möchte, dem empfehle ich folgenden Link:
http://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Moers
Nachtrag:
Vielleicht gibt es aus dieser Geschichte heraus noch heute eine Busverbindung zwischen Moers und Krefeld? Früher war es ja eine Straßenbahn, die durch die Landau schaukelte und sich durch die Moerser Innenstadt quetschte (die "Lektrisch", wie die Krefelder sagten).
V.H.G.
Autor:Volker H. Glücks aus Neukirchen-Vluyn |
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