Von unschätzbarem Wert

Das Bild zeigt (v.l.n.r.) Helmut Brüggestraß, Sohn Jörg, Tochter Bärbel, Harald Lenßen, Erwin und Klara Buschig, Petra Ketelaers, Heide Schmitt und Peter Pechmann. Foto: Friedhelm Heinze
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Der kleinen Teilnehmerrunde, die sich im kleinen Sitzungssaal des Rathauses traf, war schnell klar, dass dies für die Stadt ein Tag von besonderer Bedeutung war: Allein ein schneller Blick auf den Tisch, auf dem sich Bücher, Dokumente und Karten türmten, reichte dazu aus. Bei den Werken handelt es sich um nichts Geringeres als die umfangreichen Materialien der im letzten Jahr im Alter von 81 Jahren verstorbenen Heimatforscherin Anne Brüggestraß - das Ergebnis von Jahrzehnte langer Detailarbeit vor allem rund um die Geschichte der Stadt Neukirchen-Vluyn.

Es war Wunsch der Verstorbenen, dass ihre Arbeiten der Nachwelt erhalten bleiben. Und so übergaben Ehemann Helmut Brüggestraß und die beiden Kinder Jörg Brüggestraß sowie Bärbel Krüger den großen Fundus, zu dem neben Schriftstücken, Büchern und Bücherbänden auch Karten, Urkunden und Fotos gehören, an das Stadtarchiv.

Helmut Brüggestraß erzählte von den Anfängen. Dabei habe Anne Brüggestraß alte Dokumente oft in feuchten, völlig ungeeigneten Räumen vorgefunden. Diese seien teils in einem erbärmlichen Zustand gewesen. Wie sehr sie ihre Arbeit liebte, belege auch, dass sie eigens Kurse besuchte, um alte Schrift-texte überhaupt übersetzen sowie in die heutige Schrift übertragen zu können. Darüber hinaus habe sie nicht nur in den Archiven vor Ort, etwa der vielen umliegenden Kirchengemeinden, sondern auch im Landes- und Staatsarchiv geforscht.

„Ein unermesslicher Schatz und ein großer Tag für Neukirchen-Vluyn“, so Bürgermeister Harald Lenßen in seiner Ansprache. „Anne Brüggestraß war aktiv für die Geschichte vor Ort und in der Region, um sie für die Zukunft zu bewahren.“ Für das Stadtarchiv, geleitet von Petra Ketelaers, ist der Nachlass von Anne Brüggestraß ein wahrer Juwel. Ihre Unterlagen geben nicht nur so manche Entdeckungen preis, sondern können auch wichtige Grundlage für weitere Forschungen sein.

Dass die 30 Jahre lange Arbeit der Verstorbenen lebendige Spuren hinterlässt, liest sich an dem Stadtmarketing-arbeitskreis Kultur ab, dem Anne Brüggestraß von der ersten Stunde an angehörte und der für Stadtführungen sowie für die beliebte Radtour unter dem Titel „Hofkult(o)ur“ verantwortlich zeichnet. So werden bei den historischen Stadtrundgängen die Ergebnisse der Nachforschungen von Anne Brüggestraß Schritt für Schritt erlebbar. Und bei der „Hofkult(o)ur“ öffnen sich nicht nur Tor und Tür, sondern auch interessante Einblicke in so manche Familiengeschichte der Hofbesitzer. Nicht minder erstaunlich sind die teils unterschiedlichen Nutzungen der Gebäude über die Jahrhunderte hinweg.

Alle waren sich einig: Anne Brüggestraß hinterlässt ein Lebenswerk von unschätzbarem Wert.

Autor:

Susanne Schmengler aus Duisburg

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