Speichenräder von Dampflokomotiven
"Spinnräder" wurden im Volksmund die riesigen Speichenräder von Dampflokomotiven genannt.
Das ‚Getriebe’ einer Dampflok wird durch die Größe der Treib- bzw. Kuppelräder ersetzt.
Deswegen gibt es Dampfloks mit kleinen Rädern für Güterzüge (hohes Drehmoment und entsprechende Kraftentfaltung) und mit großen Rädern für Schnellzüge (Geschwindigkeit).
Dafür verantwortlich war die Kolbengeschwindigkeit, die nicht endlos gesteigert werden konnte..
Das abgebildete Rad gehört einer Schnellzuglok BR 010530-4 mit einem Durchmesser von 2000 mm. Die größten in Deutschland gefahrenen Treibräder hatten einen Dmr. von 2300mm (BR 05, BR 61 und BR 18201).
Das waren aber bei weitem nicht die größten Räder..
In Großbritannien, der Mutter der Lokomotiven, experimentierte man mit noch größeren Rädern, die aber letztendlich keinen wirtschaftlichen Nutzen erbrachten. Die Abbildung zeigt eine 4-2-4 Ts der Bristol and Exeter Railway Nr.40, die von 1873-1876 in Dienst war. Diese Baureihe besaß erstmalig 1838 einen Raddmr. Von 10’0’’ (3048mm) und wurde im Laufe der Zeit auf 8’1’’ (2463mm) reduziert. 1890 wurden die letzten Loks dieser Bauserie ausgemustert.
Liebe Leser, projiziert doch bitte einmal in Gedanken diese Räder in euere Wohnungen!
Eine Türzarge hat eine lichte Höhe von ca. 2000mm, eine Neubauwohnung eine Deckenhöhe von ca. 2550mm.
Jetzt stellt Euch noch die Größe der dazugehörigen Lok vor…..
Na???? Ist doch wahnsinnig und kaum vorstellbar.
Autor:Rüdiger Pinnig aus Neukirchen-Vluyn |
2 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.