Kunst statt Film
Film- und Fernsehfans kennen Kai Wiesinger aus vielen Produktionen: Angefangen bei „Kleine Haie“ über „14 Tage lebenslänglich“ und die „Comedian Harmonists“ bis zu „Die Jagd nach dem Bernsteinzimmer“.
Auch als Regisseur ist der Schauspieler schon in Erscheinung getreten: Für das Projekt „ERUV - The Wire“ porträtierte er den Alltag einer jüdischen Gemeinde in New Jersey und gewann dafür den Planet-Dokumentarpreis.
Der breiten Masse weniger bekannt ist, dass die Fotografie den 47-Jährigen bereits seit Kindertagen begleitet. Er sei „in der Dunkelkammer groß geworden“, so der Schauspieler. Für ihn ist die Fotografie vor allem „eine weitere Ausdrucksform für mich als Künstler“.
Ausdrucksform als Künstler
Eine Ausstellung mit Werken von Kai Wiesinger präsentierte jetzt die Linksniederrheinische Entwässerungs-Genossenschaft (LINEG) anlässlich ihres 100-jährigen Geburtstags. Mit „CREEP - LINEG zeigt Kunst“ war sie betitelt, und zur Eröffnung reiste der Künstler höchstpersönlich zur Vorflutpumpanlage Leyenburg nach Neukirchen-Vluyn. „Diese Arbeiten sind ganz nahe an dem, was ich mit Fotografie erreichen will“, so Kai Wiesinger. Sie sollen Dinge zeigen, die vorhanden sind, die unser Auge aber - aus Trägheit und weil wir selektiv sehen - eben nicht wahrnimmt.
Energie und Leidenschaft
In der Fotografie ließe sich noch unmittelbarer weitergeben, was einem am Herzen liege, so Wiesinger weiter. Sein erstes Fotoprojekt „Dialog der Geschichten“, dem auch Ausstellungen folgten, entstand übrigens 2010 während der Dreharbeiten zu dem Film „Wunderkinder“. Für „CREEP“ änderte Wiesinger nun seinen Modus Operandi als Fotograf: Nicht mehr mit dokumentarischem Blick, sondern aus voller Dynamik heraus entstanden sinnliche, körperbewusste Fotografien voller Energie und Leidenschaft.
Die Ausstellung ist eine Kooperation der LINEG mit der Galerie Schürmann, Kamp-Lintfort, und der Galerie Breckner, Düsseldorf.
Autor:Susanne Schmengler aus Duisburg |
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