Hochdeutsch/Platt-Gedicht eines Lehrers und Bauern von Heinrich Goldberg (1922)
Scholmeester on Buur Lehrer Bleckmann macht die Runde
in der stillen Dämmerstunde,
wandert sacht durch Feld und Wiesen,
lindes Lüftlein zu genießen.-
Mondeszauber, Zephirwehen,
Sternesgrüßen aus den Höhen,
in dem Wald die Nachtigall,
feierliche Stimmung überall.
Bleckmann auf dem Schlendergang
trifft nun grad den Bauern Prang,
der noch von der Arbeit kam,
Tagewerk war mühesam.
Er sucht nun dfes Bauern Streben
höheren Gehalt zu geben,
will ihn nach des Tages Mühen
aus dem Alltagstrubel ziehen.
Schau´n Sie, sprach er, welch ein Abend,
und das Lüftchen, wie so labend,
Mond und Sterne glänzen schön!
Seh´n Sie dort die Venus steh´n?-
Watt! Fällt Prang ihm in´s Gespräch,
Watt segg jei, hür eck bloß räch?
Den Stern met den helle Schien
soll beij ou de Fehnuß sien!
Jei wellt Sternen Names gäwen!-
Dan liert jei ock mar ou Kender:
dor, do steht den Bessemsbender,
on den Knietschörger dornäwen.
Autor:Fritz van Rechtern aus Neukirchen-Vluyn |
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