Gedicht eines Schriftsetzers
Ein Setzer will ich bleiben,
So lang´ es Schriften gibt, -
So lang´ Autoren schreiben
Noch reichlich Manuscript.
Am Kasten bin ich König,
Er ist mein Jagdrevier!
Und diesem Jagen fröhn´ ich
Mit Freuden für und für.
Ein fürstliches Vergnügen
Ist mir der Arbeit Lust,
Es wogt in sel´gem Wiegen
Frisch auf des Setzers Brust.
Das ist ein wonnig Leben,
Wenn Wort auf Wort sich fügt,
Wenn über nächtlich Streben
Der Geist des Lichtes siegt.
Zur That wird der Gedanke,
Der Sphären schnell durcheilt,
Und das Geschlecht, das kranke,
Von blindem Wahne heilt.
- Aus einem alten Druckwerk entnommen. -
Autor:Fritz van Rechtern aus Neukirchen-Vluyn |
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