Dackelwallfahrt in Weihrauchcity

Vor kurzem hörte ich diese Ortsbezeichnung zum ersten Mal und glaubte zunächst an eine Spaßbezeichnung, als ich dann aber in "Weihrauchcity" an einem vorbeifahrenden Auto den Aufkleber mit diesem Schriftzug sah, wusste ich um die Existenz des Namens. Gemeint ist natürlich jener Wallfahrtsort am Niederrhein der vom 1. Mai bis 1. November mit Pilgern aus vielen Orten und Ländern gespickt ist. Der Marienverehrung gilt dieser Ort, dem um die Weihnachtszeit des Jahres 1641 einem Handelsman Namens Hendrick Busman dreimal an ein und dieselbe Stelle eine Stimme zuteil wurde, die sagte: "An dieser Stelle sollst du mir ein Kapellchen bauen!"
Das geschah an einem Wegkreuz (Hagelkreuz) zwischen Weeze und Geldern. http://www.wallfahrt-kevelaer.de
Nachdem wir durch den Aufruf des Teckelvereins Niederrhein uns auf den Weg machten trafen wir in Kevelaer angekommen auf ca. 50 Hunde mit Frauchen und Herrchen an der Leine. Die meisten Hunde waren Dackel aus den Zuchtbereichen Langhaar, Rauhhaar, Kurzhaar, Kaninchen oder Zwergdackel. Begrüßt wurden wir gegen 15 Uhr durch den Pilgerkreuzträger und einer Jagdhornbläsergruppe die unter einigem Gejaule der Dackel (wollten doch mitsingen) mit uns zur 1. Station des Kreuzweges pilgerten. An der 1. Station empfing uns ein Pastoralreferent und begrüßte nicht nur die Katholischen Christen und deren Hunde sondern erfreute sich auch über Andersgläubige und Nichtgläubige, die allesamt der Hunde wegen hier mitgingen. Der Pastoralreferent betete mit uns gemeinsam für Frieden in der Welt, insbesondere durch den Papstaufruf um die Menschen in Syrien, um Verständnis der Menschen untereinander und der Gesundheit aller Völker und Kreaturen. Da hier die Kreatur Hund im Vordergrund stand, wurde auch diesbezüglich besonders Gebet und Gesang ausgerichtet. Dem ca. 1,5 -stündigen Kreuzweg mit seinen 15 Stationen schloss sich dann das Pilgergebet auf dem Kapellenplatz vor dem Gnadenbild der Heiligen Maria "Mutter Gottes " an. Auf dem Kapellenplatz, am Brunnen vor den beiden Hotels " Goldener Apfel " und " Weißes Kreuz " gab es dann nach den Fürbitten und Marienliedern "Gegrüßet seist du Königin" und "Wunderschön prächtige" den Segen mit Weihwasser für Hund und Mensch. Nach der Übergabe der Wallfahrtskerze an den Geistlichen wurde diese dann um 18 Uhr zum Marienlob feierlich eingebracht. Zum Ende der Wallfahrt schritt meine Frau und ich mit unseren Dackeln an die Außenwand der Kirche um dort an den Kerzenaufbauten in stillem Gebet unseren lieben Verstorbenen ein Licht anzuzünden und auch um Gesundheit der Lebenden im Lichte zu gedenken.