Aquaristik, mein ehemaliges Hobby
Dieser Tage erhielt ich einen Katalog eines namhaften Zoohändlers aus Duisburg.
Ich hatte vor ca. 10 Jahren aufgehört Aquarien mein Eigen zu nennen. Meine Interessen hatten sich verlagert.
Den Katalog vor Augen, durchlief ich in Gedanken alle Stufen von Erfolg und Misserfolg meines ehemaligen Aqurienhobbys.
Ältere Aquarianer können sich vielleicht noch erinnern wie alles anfing.
„Lang, lang ist’s her“
Mein Vater schweißte aus Winkelstahl ein kleines Becken. Verglast wurde es mit Fensterkitt!
Ca. 4 Wochen musste dieses Behältnis, welches einmal Fische beherbergen sollte, gewässert werden, da der Kitt ständig Öl absonderte. Eine alte Pressluftflasche wurde mit einem Fahrradventil versehen, die man dann aufpumpte um Luft ins Aquarium zu leiten.
Die Heizung bestand aus einem zu einem U gebogenen Glasohr, gefüllt mit einer Salzlösung. In die offenen Enden wurden Kohleelektroden geschoben und unter Strom (220V) gesetzt. Es funktionierte. Ein Hantieren mit diesem Provisorium unter Lebensgefahr wurde einfach zur Seite geschoben, „es wird schon nichts passieren“!
Fische wurden unter der Hand gehandelt, was war ich stolz meine ersten Guppys, damals gab es noch „Echte“ in einem Marmeladenglas nach Hause zu bringen.
Der Guppy war damals im Revier das, was unter den Kumpels die Tauben waren.
Heute gibt es nur noch verzüchtete Fische. Die „echten“ Fische sucht man vergebens.
Unter „echt“ verstehe ich eben die Urformen von z.B. Kussguramis, Schwertträgern, Sumatrabarben und, und, und……
Es ist ein trauriges Kapitel falsch verstandener Tierhaltung!!!
Lehrgeld musste ich beim Betrieb eines Seewasseraquariums zahlen(2m/600 l Becken +120 l Außenfilter). 2 ½ Jahre habe ich mit Erfolg Picassodrücker, Ringkaiser und Franzosen-Kaiser (Pomacanthus Paru) gehalten, bis eines Tages durch Neukauf von Anemonenringelfischen trotz 4-wöchiger Quarantäne, mein gesamter Fischbesatz erkrankte und nicht mehr zu retten war. Ein Artikel in der Zeitung „Kosmos“ ließ meinen Frevel an der Natur deutlicher werden, da Seewasserfische fast ausschließlich Wildfänge sind.
Mein schlechtes Gewissen hatte mir einen Seewasser-Neuanfang gründlich vermiest.
Also habe ich das Becken umgestaltet und mich u.a. schönen Barschen gewidmet siehe
Bild meines Blaupunktbuntbarsch-Pärchens (Aequidens Pulcher) mit einem Gelege auf dem Stein!
2. Aufnahme Paru und im Hintergrund Ringkaiser
Autor:Rüdiger Pinnig aus Neukirchen-Vluyn |
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