Seniorin wird Opfer des "Enkeltricks" in Neukirchen-Vluyn

Wie Betrüger denken

Bereits Anfang Mai übergab eine 83-jährige Neukirchen-Vluynerin einen fünfstelligen Bargeldbetrag an einen Unbekannten, der ihr als Geldabholerin durch ihre vermeintliche "Enkelin" angekündigt worden war.

Diese wollte sich diese Summe ausleihen, um eine Wohnung zu kaufen. Die Seniorin merkte leider erst einige Zeit später nach Gesprächen mit Kundenberatern in ihrer Bank, dass sie Trickbetrügern auf den Leim gegangen war. Sachdienliche Hinweise bitte an die Polizei in Neukirchen-Vluyn, Tel. 02845 / 3092-0.

Wie Betrüger denken

Liebe Senioren!

Ich will euer Geld und sonst nichts.

Ich höre mich zwar wie die Tochter, Enkelin oder Nichte an, aber ich bin es nicht wirklich! Wenn ich Glück habe und gut schauspielern kann, merkt ihr das gar nicht. Durch geschicktes Fragen bekomme ich den Namen der Enkel oder Kinder oder Nichten und Neffen heraus, ohne dass ihr das merkt.

Ich will euer Geld und sonst nichts.

Dafür ist mir keine Geschichte zu abenteuerlich oder auch zu gemein. Ich erzähle von geplanten Wohnungskäufen, von schlimmen Verkehrsunfällen oder anderen Mißgeschicken. Meist könnt ihr mir aber mit reichlich Geld aus der Patsche helfen. Das lasse ich dann von guten Freunden, die ihr natürlich nicht kennt (aber das ist ja nicht schlimm), abholen.

Ich will euer Geld und sonst nichts.

Ich kann weinen, klagen, bitten, betteln und auch sentimental werden oder an euer Mitgefühl appellieren.

Ich will euer Geld und sonst nichts.

Ich kann mich auch als Polizist ausgeben, als Bekannter oder Freund und euch überreden, mir Geld oder Schmuck zur Aufbewahrung zu übergeben, weil bald Einbrecher komme und euch überraschen.

Ich will euer Geld und sonst nichts.

Schlecht wird es für mich, wenn ihr tatsächlich mit euren Kindern oder Enkeln telefoniert oder unter 110 die Polizei anruft. Dann falle ich auf und muss mir das nächste Opfer suchen.