VHS-Deutschkurs auf Exkursion
Meet & Greet im Nachbarschaftshaus
Am 28. November war ein Berufssprachkurs der VHS Mülheim zu Gast im Nachbarschaftshaus. Die Teilnehmer absolvieren den auf das Deutschlernniveau B2 hinführenden Kurs im Anschluss an einen bereits erfolgreich abgeschlossenen Integrationskurs.
Kursleiterin Susanne Lorsbach war mit acht Teilnehmern vor Ort am Hingberg, die überwiegend aus der Ukraine stammen, je eine Sprachschülerin aber auch aus Indien resp. Bulgarien. Gleich mehrere möchten in Deutschland studieren, teils bringen sie auch schon Studienabschlüsse aus ihrem Heimatland mit. Andere zielen auf eine Ausbildung oder machen den Sprachkurs, um sich auf eine berufliche Tätigkeit in Deutschland vorzubereiten.
Mit am Tisch saßen an diesem Nachmittag mit Justus Behmenburg sowie Frank Esser die Geschäftsführer der beiden Unternehmen, die u.a. die hervorragende Arbeit im Nachbarschaftshaus verantworten: Pflege Behmenburg und die Mülheimer Wohnungsbau Genossenschaft (MWB). Als weitere Institution war der Mülheimer Sportbund in Person von Ausbilderin Karoline Kügler und Auszubildender Emily Hesselmann zu Gast.
Die drei Unternehmen stellten den Teilnehmern des Sprachkurses die Ausbildungen vor, die bei ihnen in Angriff genommen werden können – der Sportbund bildet Fitnesskaufleute aus, der MWB Immobilienkaufleute und die Pflege Behmenburg Pflegefachkräfte (zudem Kaufleute im Gesundheitswesen).
Herr Esser hatte, neben weiteren Beschäftigten, den Auszubildenden Lucas auf der Heiden mitgebracht, der von seiner Ausbildung berichtete. Die hatte ihn u.a. schon ins Nachbarschaftshaus und dort an die Seite von Alex Teinovic geführt. Eine Station im vergangenen Jahr, seinem ersten Ausbildungsjahr, war nämlich der Verein Mülheimer Nachbarschaft.
Die angehende Fitnesskauffrau Hesselmann präsentierte ebenfalls ihre Ausbildung.
Verständnis für Ältere
Um den Sprachschülern die Pflegeausbildung und generell das Thema Pflege näherzubringen, hatte Pflege Behmenburg an diesem Tag ein besonderes Erlebnis „im Gepäck“. Zwei neugierige Kursteilnehmer durften, unterstützt von Justus und Peter Behmenburg, den GERT anlegen, einen Alterssimulationsanzug, der sich aus mehreren Gewichten, Manschetten, Kopfhörern, „desensibilisierenden“ Handschuhen sowie einer Auswahl an Brillen (zur Simulation verschiedener Augenerkrankungen) zusammensetzt. Indem die „Probanden“ unter Anleitung der Pflegeexperten klassische Alltagshandlungen (aus liegender Position aufstehen, ein Getränk eingießen, aus der Zeitung vorlesen usw.) nachspielten, wurden für sie die Einschränkungen des Alters erlebbar – und inwiefern Hilfe, auch professioneller Art, bei Pflegebedürftigkeit unerlässlich werden kann.
Die Verantwortlichen legten sodann den Fokus auf das breite Veranstaltungsangebot im Nachbarschaftshaus, speziell auf zwei sich für die eingeladene Zielgruppe besonders anbietende Formate. Beim „Table Talk“ haben vor allem Nicht-Muttersprachler die Gelegenheit, in ungezwungener Atmosphäre und auf natürliche Weise Deutsch zu lernen, in der Sprache in ihrem konkreten Alltagsgebrauch zu „baden“, wie es in der Fremdsprachenpädagogik heißt. Das „Bewerbungscafé“ wiederum ist ähnlich niederschwellig angelegt und bietet Unterstützung in allen Phasen der Bewerbung um Jobs, Ausbildungs- oder Studienplätze. Und es wurden gleich Nägel mit Köpfen gemacht: Drei VHS-Sprachschülerinnen meldeten sich sofort für einen individuellen Termin des Bewerbungscafés an. Die Exkursion des Kurses ins Nachbarschaftshaus war also erst der Anfang – ein gelungener, darin waren sich alle Teilnehmer einig.
Autor:Andrea Rosenthal aus Mülheim an der Ruhr |
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