Mein Vorbild
Keiner
Da ist ein Vorbild, wenn man kleiner:
Vater, Onkel, irgendeiner,
meins war Keiner!
Warum grad Keiner?
Keiner hat mich fasziniert, weil er perfekt imitiert:
Hör'n Sie sich in Ruhe an, was Keiner ganz alleine kann:
Keiner malt mit Öl wie Rembrandt oder komponiert wie Bach,
hängt wie Trenker in der Nordwand, macht so wie die Beatles Krach.
Keiner dichtet so wie Schiller, ist wie Napoleon so kühn,
swingt in the mood wie Miller, gibt den Sohn so wie James Dean.
Keiner reimt wie der Heinz Ehrhardt, keiner kämpft wie Spartakus,
stöhnt wie'n Papst, wenn er Verkehr hat, fahrt wie Chita Omnibus.
Keiner lenkt so wie Ben Hur, reist als Tarzan per Liane,
fährt wie Caraciola fuhr, trägt wie Juhnke seine Fahne.
Keiner fährt irr wie Odysseus, keiner‘s Sitting wie Herr Bull,
surft und singt so wie die Beach Boys und schlägt Bayern zehn zu null.
Keiner spaltet wie der Hahn und genau wie Pennbolz.
Beim ersten Otto war's Uran, beim zweiten war es Brennholz.
Keiner schallt so wie Caruso auf der Scheibe rund und platt.
Keiner liebt den Kakadu so wie jemand, der schon dreißig hat.
Keiner steppt so wie Astair, keiner stirbt wie Rasputin,
Keiner läuft wie Camembert oder backt wie Mondamin.
Keiner hat sich selbst geklont, eh' sich dafür ein Genie fand.
Als Synonym ist man's gewohnt, dann heißt nämlich keiner: niemand.
Leider wurde ich nicht Keiner, eher schon wie irgendeiner.
Eines aber tröstet mich:
Keiner wurde so wie ich!
Franz Firla
Autor:Franz Bertram Firla aus Mülheim an der Ruhr |
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