Die Königin gegen Boris Franz
Eilmeldung: Boris heißt jetzt auch Franz

Ich dachte immer, er hieße Bumm Bumm Becker. Und nun das: Boris Franz?
Seit Tagen wollte ich das mal meiner Frau sagen. Das habe ich dann tagelang vergessen bzw. die Gelegenheit bot sich einfach nicht, war nicht günstig oder wurde überlagert durch Nachrichten aus der Ukraine. Das ist schon irgendwie total lächerlich, dass man zu einer Frau, mit der man ja verheiratet ist - und das nicht erst seit gestern - , dass man da nicht einfach sagen kann, dass Boris Becker nicht nur Boris und Becker, sondern auch noch Franz heißt.
Denn das wissen doch sicher die wenigstens, weil er es auch noch nie gesagt hat. Früher nicht und heute nicht. Dabei wäre es für mich als Namensvetter schon wichtig gewesen, ich hätte sicher noch mehr mitgefiebert damals und die Wimbledon-Siege noch viel mehr als meine eigenen  empfunden wie nur als x-beliebiger Deutscher, der vom Tennis keine Ahnung hatte. Von diesem Spiel, dessen Kunst darin besteht, dem Gegner die Freude am Mitspielen zu versauen.
Aber dass er Franz heißt, das muss ja einen Grund gehabt haben. Und vielleicht hat es sich geschämt, das Leimener Bobbele? Und nun bringt der Prozess, der mit der Überschrift „The Queen vs. Boris Franz Becker“, (als habe die Queen heimlich trainiert und beabsichtige ein Match gegen den Rotschopf) von der Presse hinausposaunt wurde, dieser Prozess bringt es rücksichtslos zutage: Unser Boris ist nicht nur schuldig sondern heißt auch noch Franz.
Dass er daran aber nun auch noch Schuld trägt, da gilt doch erstmal die Unschuldsvermutung. Niemand heißt ohne Not Franz. Da müssen die Interessen anderer im Spiel gewesen sein! Aber bitte, wer war denn dieser Franz? Ein dunkles Kapitel in der Familie des ewigen Wimbledon-Siegers? War es vielleicht jener Patenonkel, der ihm den Trick mit der Besenkammer verraten hat?
Gut, ich könnte genauso gut auch fragen, wer denn der Boris in der Familie war?
Wahrscheinlich gab es da auch keinen, es war in den 60ern halt Mode, alle hießen da Boris, sogar Boris Johnson, der nur drei Jahre ältere blonde britische Top-Chaot oder der 1960 gestorbene Dr. Schiwago-Erfinder Boris Pasternak. Boris Jelzin war es sicher nicht, auch nicht Boris Gudonow von Puschkin, schon gar nicht  BORIS-NRW, das ist nämlich das zentrale Informationssystem über den Immobilienmarkt in Nordrhein-Westfalen. Vielleicht Boris Karloff, der Frankenstein Horrordarsteller. Boris Palmer, der Widerspenstige von Tübingen scheidet ebenso aus wie der kroatische Fußballer Boris Živković.
Für den Zweitvornamen Franz gab es dagegen wesentlich berühmtere Vorbilder: Beckenbauer, Firla, Kafka, Liszt, Schubert, und nicht zu vergessen Franz von Suppé.

Wissen Sie vielleicht, warum der Boris jetzt auch noch Franz heißt?

Autor:

Franz Bertram Firla aus Mülheim an der Ruhr

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