Die wahre Geschichte hinter der Sodastream-Werbung
Der 24-Flaschen-Mann
ein Gemeinschaftswerk
von Charly Lindemans, Emmerich
und Elmar Begerau, Kamp-Lintfort,
und Franz B. Firla, Mülheim an der Ruhr
die Stiegen hochgelaufen, da sah er auf der Treppe einen Zettel liegen, nahm ihn auf und las ihn. Der Sprudelwasserträger stutzte verblüfft, dachte nur: "Hm, nicht für mich", knüllte den Zettel kurzentschlossen zusammen und tat ihn in seine Jackentasche. Dann schloss er seine Wohnung auf, doch plötzlich kam ihm statt seiner Frau eine Fee mit glitzernden Haaren entgegen und sprach: "Du musst die 24 Flaschen nicht die ganzen Treppen hoch schleppen. Nimm einfach den Aufzug!"
Da nahm er seine 24 Flaschen, ging wieder die Treppe hinunter ins Erdgeschoss und fuhr mit dem Aufzug wieder hoch. Ja, dachter er sich, das ist wirklich viel einfacher! Er kramte dann wieder seinen Schlüssel hervor, wollte aufschließen, doch unverhofft öffnete sich die Türe der Nachbarin und eine ältere Dame entgegnete: "Das ist aber nett von Ihnen, dass sie mir Getränke mitbringen, was bin ich schuldig?" Der Mann konnte nicht anders und meinte: "Ach, lassma stecken, Frau Piepenkötta. Dat riecht hier bei Ihnen so lecker nach Kohlrouladen. Wennse mir davon eine mit ein paar Kartöffelken aufen Teller tun und'n Fläschken Bier dabei stellen, is dat schon in Ordnung!"
Frau Piepenkötta schaute den Wasserträger dankbar an und meinte: "Wie schön das doch ist mit den Flaschen! Die mit ihren Sodastriemen, also diese anonymen Sprudeltrinker, nein, das möchet ich nicht!"
Als der 24-Flaschenmann alles aufgegessen hatte, machte er noch artig sein Bäuerchen und bestätigte: "Nä, Frollein Piepenkötta, dann nehm ich auch lieber gleich dat Wasser außem Kran, ohne dieset Soda!"
Nachdem Frollein Piepenkötta ihn dann hinter die Wohnungstür begleitet hatte, fiel ihm ein, dass es Zeit war, sich zum Stammtisch „Aul Ssaan“ auf den Weg zu machen, um Jan un Hinnerk zu treffen, jedoch rief Frau Piepenkötta hinter ihm her: "Und vergessen Se nich' meinen Tannenbaum, is ja bald Weihnachten!"
Er überlegte kurz, vom Bier schon leicht angesäuselt, neben der Kneipe ist ein kleiner Wald, da bekomme ich den Baum. Er ging in den Keller, holte eine Säge und machte sich auf den Weg. Als dann der Wasserträger mit geschulterter Bügelsäge aus dem Keller kam, lief er seinem alten Kumpel und Nachbarn Jupp über'n Weg, der gerade in den Garten ging: "Ja Walter - das ist das erste Mal in diesem Beitrag, dass der Wasserträger mit Namen angesprochen wird - dat is ja toll, datte uns hilfs, die alte, abgestorbene Tanne endlich wegzumachen! Hau rein, gibt auch Glühwein!" „Äh, ja jau, äh gerne!"
Und so folgte Walter dem Jupp in seinen Garten. Nach der zweiten Flasche Glühwein fingen die Beiden an, die Tanne zu fällen und zu Frau Piepenkötta zu bringen. Taumelnd machten sie sich auf den Weg, als Walter eine, wie er fand, Super-Idee hatte: Die Tanne und er hätten noch Durst, man könnte ja nachher noch einen Abstecher in die Kneipe machen. Walter erinnerte sich während des Sägens und Hackens hin und wieder, dass er seiner Familie eigentlich 24 Flaschen Sprudel bringen wollte und stellte sich vor, wie seine Frau und die Kinder jetzt wegen ihm Leitungswasser trinken mussten und vielleicht schon ein Vertreter von Sodastream mit Patronen bewaffnet an der Wohnungstür klingelte. Ja, er bildete sich ein, dass die Sodastream-Mafia mit ihren Patronen auf seine Familie schossen. Da auch Jupp vom Glühwein schon sehr stark in Mitleidenschaft gezogen war, verwirrten sich ihre Gedanken total und sie haben plötzlich die braune, acht Meter tote Tanne einfach in den Schankraum der Dorfkneipe gezogen und ein Bier bestellt. Der Wirt machte natürlich Rabatz wegen der abgefallenen Nadeln und weil die Kneipe auch keinen zweiten Ausgang hatte und die Tanne gedreht werden musste!!!
In seiner Not rief Walter gleich bei Frollein Piepenkötta an, ob sie nicht gleich mal mit Eimer, Besen, Handfeger und Kehrblech in der Schänke vorbeischauen könnte? Als die ältere Dame dann da war, kam sie aber nicht in den Eingang rein, weil die trockene Tannenspitze noch rausguckte!
Nun war guter Rat teuer. Walter hatte eine Idee: Der Baum wurde zu Brennholz klein gemacht und das bisschen Grün diente wunderbar als Adventskranz für Frau Piepenkötta. Diese freute sich so, dass sie gleich eine ganze Runde für das Lokal bestellte. Vom Wirt kaufte Walter ein paar Flaschen Wasser und dann sang er Jupp und Piepi, so nannte er jetzt liebevoll die Else Piepenkötta, das Lied von Timetosaygoodbye und machte sich auf den Heimweg. Als er mit seinen Flaschen den Hausflur betrat, staunte er nicht schlecht. Da hatten seine Frau und die Kinder doch tatsächlich LIFTA mit weihnachtlichen Girlanden an die Wände des Treppenhauses geschraubt.
Dankbarkeit durchrieselte ihn und zusammen mit allen Flaschen setzte er sich auf den Schwebestuhl, drückte auf den Knopf und freute sich auf Weihnachten!
Autor:Franz Bertram Firla aus Mülheim an der Ruhr |
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