Mundartschild und Klimakatastrophe
Als Schilder noch den Wald retteten

Es ist schon merkwürdig, wie dieses Mülheimer Mundartschild beim Betrachter fast immer ein heiteres Wohlbefinden auszulösen imstande ist. Auch der in der heimischen Mundart Ungeübte erfasst durch die Zeichnung den Sinn und zugleich auch, dass es ja eigentlich spaßig gemeint ist. Da wird ja in Bild und Reim nur eine Geschichte dargestellt, ähnlich der im Struwwelpeter oder besser noch in den Bildgeschichten von Wilhelm Busch, dessen Name hier besonders gut passt, weil er wie das Mölmsche Wort "Bo-osch" den Wald meint. - Heute nennt man sowas Comic.
Dabei ist dieses alte humoristisch daherkommende Schild höchst aktuell, wenn man sich ernsthaft dem Thema Waldsterben, Waldbrände, Flutkatastrophen usw. zuwendet. Es steht für die gute alte Zeit, in der ein Abschrecken durch Aufschreiben noch geholfen hat. Heute wird die Aufforderung „Lass die Bäume und Sträucher stehen“ in weltweit gigantischem Ausmaß missachtet. Nicht durch Einzelne, aber durch die Folgen, die der Lebensstil der gesamten Menschheit verursacht hat.
Und stehen wir deshalb „mit einem dicken, hochroten Kopf“ da? - Eindeutig nein, der erste Gedanke nach einer Katastrophe ist nicht Scham über das, was wir alle miteinander angerichtet haben, sondern was andere falsch gemacht haben und wie wir ganz schnell wieder in den alten Zustand zurückkehren können!

Autor:

Franz Bertram Firla aus Mülheim an der Ruhr

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