Stummfilm im Kloster
Am Sonntag, 14. September, verwandelt sich der Kirchenraum des Klosters Saarn, Klosterstraße 55, in einen Kinosaal.
Ab 20 Uhr wird auf einer Großleinwand Fritz Langs Film „Der müde Tod“ gezeigt. „Das Besondere ist, dass der Film live mit Musik unterlegt wird“, sagt Organisator Professor Werner Schepp.
„Die Filme aus den frühen 20er-Jahren waren tatsächlich stumm. Während dieser Zeit unterlegten Organisten in den Kinosälen die Filme live. Dafür improvisierten sie und versuchten, das Gesehene durch Musik zu verstärken“, erläutert Schepp.
Diese Tradition nehmen die 24. Saarner Orgeltage jetzt ein Stück weit wieder auf. Wilfried Kaets (Orgel) und Norbert Krämer (Marimbaphon und Schlagwerk) drehen die Zeit ein wenig zurück. Die Musik wird so klingen, wie es 1921 in einem Kino hätte sein können. „Sie soll die Qualitäten des Films eigengesetzlich, eng an der Vorlage ausgerichtet, musikalisch zum Leben bringen. Sie haucht dem stummen Spiel akustisches Leben ein“, beschreibt Schepp den Sinn.
Nur eines passiert nicht: Es findet keine Improvisation statt. Vielmehr greifen die beiden Musiker auf die Musikfassung für Orgel und Schlagwerk für den Film zurück. Die Komposition entstand für ein Stummfilmfestival: „Als eine cinehistorische Reminiszens an die große Tradition der Stummfilmmusiken der zwanziger Jahre in Deutschland“, wie Schepp es beschreibt. Den Kinogenuss beeinträchtige dies nicht, ist er sich sicher.
Das „deutsche Volkslied in sechs Versen“, so der Untertitel, ist die romantisch-tragische Geschichte einer jungen Frau, die ihren Geliebten vom Tod zurückfordert. Die Musik untermauere die drei visionären, überaus spannenden Episoden. Die spielen an verschiedenen Orten und zu verschiedenen Zeiten. Die junge Frau erlebt ihre Liebe im Orient, im Italien der Renaissance und im kaiserlichen China.
Karten zum Film mit Konzert sind ab 19 Uhr an der Abendkasse zum Preis von 10 Euro erhältlich. Schüler und Studenten zahlen 8 Euro.
Autor:Dirk-R. Heuer aus Hilden |
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