Stadtspiegel-Kolumne von Seite 1: Haltet mal die Erde an!

China ist ein Land, das ich vor allem wegen seiner Küche und Kampfsporttradition schätze. Togo ist ein Staat in Afrika, den ich nicht kenne. „to go“ ist eine Unsitte, die immer mehr um sich greift.
Da ich kein Kaffeetrinker bin, ist es mir eigentlich egal, dass offenbar die Zahl derer, die sich das Gebräu „mal schnell unterwegs“ hineinkippen, ständig wächst.
Und in gewisser Weise bin ich ja selbst - zugegeben - nicht viel besser. Auf dem Fußweg zum nächsten Pressetermin schnell beim Bäcker ein Brötchen auf die Hand oder der Proteinriegel „nebenbei“ am PC genossen, gehört bei mir fast schon zur Tagesordnung.
Doch was ich soeben auf dem Weg in die Redaktion an einem Kiosk gesehen habe, das hat mir nun doch die Sprache ver- und ist mir auf den Magen geschlagen.
„Yum Yum to go“ stand dort. Also Chinanudeln für unterwegs.
Das - finde ich - passt so gar nicht zur fernöstlichen Essenstradition, bei der eine der „Zutaten“ auch „Eine große Prise Muße“ ist.
Merkt denn eigentlich niemand, wie schnelllebig unsere Welt geworden ist?
Warum hält denn niemand mal die Zeit an, damit die Erde sich wieder normal, im 24-Stunden-Takt, dreht?

Autor:

Hans-Jürgen Köhler aus Menden (Sauerland)

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