Studentin recherchiert zu "Schwalbe 1"

Stadtarchivar Norbert Klauke unterstützt Irina Kruszinski bei ihren Recherchen. Auf Mikrofilm analysiert die 25-jährige Studentin zunächst das Zeitungsarchiv. Vor allem aber möchte sie sich mit Zeitzeugen unterhalten.
  • Stadtarchivar Norbert Klauke unterstützt Irina Kruszinski bei ihren Recherchen. Auf Mikrofilm analysiert die 25-jährige Studentin zunächst das Zeitungsarchiv. Vor allem aber möchte sie sich mit Zeitzeugen unterhalten.
  • hochgeladen von Hans-Jürgen Köhler

Über Einzelheiten des Nazi-Geheimprojektes "Schwalbe 1" gibt es unterschiedliche Meinungen der lokalen Historiker. Eine aktuelle Untersuchung könnte schon bald neue Erkenntnisse bringen. Eine Bochumer Studentin widmet "Schwalbe 1" nämlich bereits ihre zweite Arbeit.

Es ist lange her, das Nazi-Geheimprojekt „Schwalbe I“ ist fast vergessen. Jetzt möchte die Bochumer Studentin Irina Kruszinski hierzu vor Ort über die Zeit zwischen 1944 und 1945 recherchieren. Dafür sucht sie vor allem Kontakt zu Zeitzeugen, die ihr berichten können, wie sich „Schwalbe I“ auf die Bürger ausgewirkt hat.
Bereits im Jahre 2009 war die Bochumer Studentin Irina Kruszinski zwei Wochen lang Gast im Stadtarchiv Menden, um für ihre Bachelorarbeit „Arbeitseinsatz im Dritten Reich: das Geheimprojekt Schwalbe I“ zu recherchieren. Ein Exemplar steht ab dieser Woche im Archiv am Westwall.
Und auch Irina Kruszinski ist wieder da: Mehrere Wochen lang wird sie jetzt hier vor Ort Material für ihre Masterarbeit sammeln. Aber vor allem möchte sie mit Zeitzeugen reden.
„Wie hat das Projekt das Leben vor Ort verändert?“ „Was waren das für Arbeiter? Wo kamen sie her?“ „Woher stammten die Wachmannschaften?“
Das sind nur einige von vielen Fragen, auf die die angehende Presse- und Öffentlichkeitsreferentin Antworten sucht.
Antworten übrigens, die auch in Menden interessieren.
Der allererste Kontakt zur Hönnestadt war nämlich im Winter 2008 durch Volker Fleige zustande gekommen. Der damalige Kulturdezernent hatte auf Wunsch der Mendener Christdemokraten die Universitäten der näheren Umgebung um Hilfe gebeten, um die Geschichte von „Schwalbe I“ aufzuarbeiten.
Irina, die ihre Bachelorarbeit eigentlich über „Wiedergutmachung in der Bundesrepublik“ schreiben wollte, wurde von Prof. Dr. Constantin Goschler, Institut für Zeitgeschichte Bochum, mit dem neuen Thema bekannt gemacht.
Hatte sich Irinas erste Arbeit überwiegend anhand von Literatur mit vielen Details des Nazi-Regimes befasst, so wird die zweite eher sozialgeschichtlich ausgerichtet sein.
Mit einigen örtlichen Historikern hat sie bereits Kontakt aufgenommen. Auch eine kleine Liste von Zeitzeugen liegt ihr vor, doch hier sucht sie noch viele weitere Kontakte.
Auch eine Besichtigung der Stollen in Oberrödinghausen ist geplant.
„Es gibt eine unfassbar große Menge an Informationen, jetzt muss ich einen Weg finden, das alles zusammenzufassen.“
Wer Irina Kruszinski bei ihren Nachforschungen unterstützen möchte, kann sich entweder an Norbert Klauke wenden (Tel.: 02373/903-780 beziehungsweise per E-Mail: archiv@menden.de). Oder man kommt einfach auf gut Glück ins Archiv im Westwall. Im Dezember wird Irina vor-aussichtlich jeden Tag, an dem geöffnet ist, dort anzutreffen sein. Per E-Mail ist die Studentin unter irina.kruszinski@rub.de zu erreichen.

Autor:

Hans-Jürgen Köhler aus Menden (Sauerland)

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