Präzisionsprodukte aus Menden
Mit Fortentwicklung der Verarbeitungstechniken waren die Mendener Draht- und Metallfirmen in der Lage, immer präziser zu fertigen. Schmiedewerkzeuge, Nadeln und selbst Fliegennetze entwickelten sich Anfang des 20. Jahrhundert zu Exportartikeln. Nachdem etwa die Firma R&G Schmöle mit Koppelschlössern für Soldaten, Schnallen und Kandarren für Pferde sowie Beschläge für Vitrinen und Schränke großen Erfolg hatte, konnten mit neuen Maschinen und Werkzeugen viel feinere Teile gefertigt werden.
Zeitzeugen aus Metall sind Beile, Nägel, Drahstifte, Röhren und Nadeln, die das Museum Menden ausstellt. Am Beispiel der Mendener Firma MPG (Mendener Präzisionsrohr GmbH) lässt sich die Verfeinerung der Produktionstechniken gut ablesen. Standen zum Anfang einfache Nähnadeln auf der Sortimentliste ganz oben, sind es heute wärme- und gleittechnische Produkte. Polsternägel, Ziernägel für Koffer und Gleiter stellt bis heute die Firma Dransfeld her. Vorbei sind allerdings die Zeiten, als ein Produkt über sehr lange Zeiträume unverändert gefertigt wurde. Schnell wechselnde Anforderungen des Marktes erfordern die ständige Anpassung der Produktion. Dass etwa Fliegenschutzgewebe auch aus Menden kommen, ist eher unbekannt. So hat die einstige Drahtweberei Severin, heute namhafter Hersteller von Küchen- und Haushaltsgeräten und vor 120 Jahren mit einer Schmiede in Sundern gestartet, auch Feingewebe in zahlreiche Länder geliefert. In der Reihe heimischer Metallverarbeitungsbetriebe darf die Firma OBO Bettermann, aus deren Firmengeschichte Produkte gezeigt werden, nicht fehlen. Die zum Beginn der 50er Jahre entwickelten Einschlagdübel erfreuen sich internationaler Nachfrage und sind aus dem Baugewerbe heute nicht mehr wegzudenken.
Autor:Stefan Reimet aus Holzwickede |
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