150 Jahre alter Kronleuchter als Ankerpunkt
Wenn das Museum Menden auf dem Gut Rödinghausen seine Aussenstelle eröffnet, wird der Geschichte der Lichtindustrie in Menden ein besonderes Kapitel gewidmet sein. Ein heimischer Lichtprodukte-Hersteller habe sich, so Museumsleiterin Jutta Törnig-Struck, zur Gestaltung einer Präsentationsfläche bereit erklärt, auf der die Entwicklung auch nach 1945 dargestellt wird.
Ein Ankerpunkt der Lichtausstellung wird dann ein weit über 150 Jahre alter Kronleuchter, hergestellt im ehemaligen Eisenwerk Rödinghausen sein. Der Stahl- und Gussbetrieb beschäftigte einst rund 1000 Mitarbeiter, bevor der spätere Hersteller von Schwerarmaturen 1996 den Betrieb einstellte. Dabei hatte das Eisenwerk Rödinghausen einst als Leuchtenfirma angefangen. Darauf möchte Jutta Törnig-Struck den Blick der Besucher lenken und suchte lange eine Lampe, die in dem ehemaligen Industriebetrieb hergestellt wurde. Dabei stieß sie auf eine alten Festschrift mit der Abbildung eines achtflammigen Kronleuchters. Der hing einst im Saal Gottschalk in Eisborn. Und wie es der Zufall will: In einem alten Depot fand sie viele Kleinteile einer schweren Deckenlampe und das Gussmuster kam ihr bekannt vor. Als sie die Teile aus der Kiste zusammensetzte, trat die Ähnlichkeit deutlich hervor. Die Teile stammten aus der Heimatstube Lendringsen, dort gab es aber keine Inventarliste. Sie suchte weiter nach der Kiste mit Einzelteilen. Und wurde fündig: Alle acht Arme der Lampe sind vorhanden. Der Kronleuchter hat einen Durchmesser von 1,50 Meter. Er soll jetzt aufgearbeitet werden und aufgehängt im Gut Rödinghausen an die Geschichte erinnern.
Info: Zur Restaurierung des über 150 Jahre alten achtflammigen Kronleuchters sucht das Museum einen Sponsor. Wer die Arbeiten unterstützen möchte, meldet sich beim Museum Menden, Tel. 02373 9030.
In einem Teil der Ausstellung stellen heimische Unternehmen ihre Produkte des beginnenden 20. Jahrhundert aus. Konsumgüterartikel werden wie in einer Shopping-Mall gezeigt. „Viele Firmen hier sind in Familienhand“, so Jutta Törnig-Struck. Geblieben ist teils die altbewährte Produktpalette. In einem Raum der wie ein Hufeisen gestaltet ist, werden Produkte auf dem Weg in das 21. Jahrhundert vorgestellt. Auf ca. 260qm Ausstellungsfläche werden die meisten Exponate aufgehängt, es gibt viele kleine Vitrinen. Die Aufteilung der ersten Räume ist im Grundriss fertig. Exponate hat das Museum reichlich. „Die Mendener machen toll mit“, ist Jutta Törnig-Struck froh. Für Juni 2018 ist die Eröffnung geplant. Bis dahin werde es kein Atemholen mehr geben, hat der Architekt prophezeit. Steiner: „Sie müssen nicht denken, dass es ruhiger wird, es bleibt bis zur Eröffnung so.“
Autor:Stefan Reimet aus Holzwickede |
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