CO2-Emissionen der Energiewirtschaft gestiegen
Ereignisse und Entscheidungen dieses Jahres beeinflussen auch die einzelnen Anteile der Energieträger, die in diesem Jahr zur Stromerzeugung eingesetzt wurden. Das zeigt der neue BDEW-Jahresbericht zur Energieversorgung 2022. Der Anteil von Erdgas in der Stromerzeugung ging demnach 2022 im Vergleich zum Vorjahr zurück (von 15,4 Prozent auf 13,5 Prozent). Der Anteil von Braun- und Steinkohle wuchs (von 28,3 Prozent auf 31,9 Prozent). Dieser Anstieg ist zum einen auf die Rückkehr von Kohlekraftwerken zurückzuführen.
CO2-Emissionen gestiegen
Diese Entwicklung hat dazu geführt, dass nach vorläufigen BDEW-Berechnungen die CO2-Emissionen der Energiewirtschaft erstmals seit vielen Jahren gestiegen statt gesunken sind: 2022 wurden 260 Millionen Tonnen CO2 im Sektor Energiewirtschaft emittiert. Damit liegt die Energiewirtschaft aber über ihrem Sektorziel für 2022, dass eine Minderung von 45 Prozent vorsieht (tatsächliche Emissionen: 260 Millionen Tonnen; Sektorziel: 257 Millionen Tonnen).
Diese Entwicklung ist für das Klima ein Rückschritt.
Wir müssen deshalb alles tun, um so schnell wie möglich wieder in die Spur zu kommen. Wir brauchen mehr Geschwindigkeit beim Ausbau der Erneuerbaren Energien, beim Aus- und Umbau der Netze, bei der Entwicklung eines Wasserstoffmarktes. Die gute Nachricht: Deutschland kann Schnelligkeit. Das zeigt das Beispiel LNG-Terminals“ sagte Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung auf der Jahresabschluss-Pressekonferenz des Verbandes.
Hemmschuh bei der Windenergie
Der größte Hemmschuh bei der Windenergie an Land seien nach wie vor fehlende Flächen: Zwei Prozent tatsächlich bebaubare Fläche des Bundesgebiets müssten bereits bis zum Jahr 2025 vollständig ausgewiesen sein und nicht erst 2032, wie von der Bundesregierung bislang vorgesehen. Sonst könne die Bundesregierung die nötigen und parallel im EEG festgelegten Ausbauziele bis 2030 nicht erreichen. „Auch für Photovoltaikanlagen werden aktuell noch bei weitem nicht alle Flächenpotenziale ausgeschöpft“, sagte Andreae. „Für einen PV-Boom auf privaten Dächern braucht es deutliche Verbesserung der Regeln für Prosuming, Mieterstrom und Energy sharing. Wir müssen mit der PV schneller auf die Dächer kommen.“
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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