In Marl Sprühkanonen kommen zum Einsatz
Extrakt und Meisen gegen Raupen
Für die Eichenprozessionsspinner war es ein guter Start ins Jahr. Das warme und nicht allzu trockene Frühjahr ist ideal für die haarigen Raupen. Daher hat der Zentrale Betriebshof der Stadt Marl längst damit begonnen, den Schmetterlingsraupen mit einem Mangrovenextrakt zu Leibe zu rücken.
Eine Fachfirma besprüht im Auftrag des Zentralen Betriebshofs (ZBH) in diesen Tagen Blätter und Bäume mit dem fresshemmenden Nemmprotec. Das Mittel, das für Menschen und nahezu alle Tiere unbedenklich ist, wird aus dem Extrakt eines Mangrovenbaumes gewonnen und mit Wasser gemischt. Das Gemisch wird mittels Sprühkanone auf die Blätter der Eichenbäume gesprüht und überzieht diese mit einem feinen Film. Fressen die Raupen die besprühten Blätter, wird ihr Verdauungsapparat blockiert und sie können sich nicht mehr häuten und nicht mehr ihre für Mensch und Tier gefährlichen Brennhärchen ausbilden. Das Mittel ist unbedenklich für alle anderen Organismen, die die Blätter nicht fressen.
Vor, während und nach der Behandlung müssen die richtigen Witterungsbedingungen herrschen. Daher ist die Aktion nur wenige Wochen im Jahr möglich. Bäume an Kindergärten, Schulen und Spielplätzen werden zuerst behandelt. Der ZBH geht davon aus, dass an diesen Standorten im Verlauf des Jahres deutlicher weniger Einsätze erforderlich werden und er dann bei der Bekämpfung der haarigen Raupen an anderen Stellen im Stadtgebiet flexibler reagieren kann.
Neben dem Besprühen der Bäume gibt es noch weitere Maßnahmen gegen die Raupen. Unter anderem wurden vermehrt Nistkästen für Meisen an Bäumen angebracht, denn Meisen zählen zu den natürlichen Fressfeinden der Raupen. Außerdem testet der ZBH spezielle Fallen auf der Langehegge und der Halterner Straße.
Umweltberater Julian Wagner steht für Fragen und Hinweise zum Eichenprozessionsspinner unter julian.wagner@marl.de oder telefonisch unter 02365/99-5427 zur Verfügung. Weitere Infos gibt's auf www.marl.de/zbh.
Autor:Lokalkompass Marl aus Marl |
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