Das 'Gläschen in Ehren‘ sollten Schwangere verwehren

LWL-Jugend- und Suchtdezernent Hans Meyer. | Foto: LWL
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Experte warnt vor Schädigungen des ungeborenen Kindes durch Zellgifte

Nicht mal das gern zitierte "Gläschen in Ehren": Werdende Mütter sollten keinen Tropfen Alkohol trinken, warnt Hans Meyer, Jugend- und Suchtdezernent des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). Zum 'Tag des alkoholgeschädigten Kindes‘ am kommenden Montag (9.September) weist Meyer auf die ungebrochen weite Verbreitung des Fetalen Alkoholsyndroms (FAS) hin. Die alkoholbedingte Schädigung im Mutterleib sei die häufigste nicht-genetische Fehlbildungsursache bei Kindern. In Deutschland gebe es jährlich etwa 10.000 Neugeborene mit einschlägigen Erkrankungssymptomen, darunter rund 4.000 mit lebenslangen körperlichen und geistigen Schwerbehinderungen, so Meyer. Laut einer Studie der Berliner Charité habe mehr als die Hälfte der befragten Schwangeren angegeben, zumindest gelegentlich Alkohol zu trinken.

"Das ungeborene Kind trinkt mit, hat schlagartig den gleichen Blutalkoholspiegel wie die Mutter. Aber seine noch unausgereifte Leber baut die Zellgifte viel langsamer ab. Der Fötus ist dem Alkohol zehnmal länger ausgesetzt als die Schwangere selbst", erläutert Doris Sarrazin, in Meyers Dezernat Leiterin der LWL-Koordinationsstelle Sucht. Irreparable Schäden drohten vor allem am Gehirn. Oftmals fielen sie allerdings erst mit Verspätung auf, zum Beispiel in der Schule.

LWL-Jugend- und Suchtdezernent Hans Meyer. | Foto: LWL
Doris Sarrazin, Leiterin der LWL-Koordinationsstelle Sucht. | Foto: LWL
Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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