Vorwürfe gegen ehemaligen Pfarrer im Bistum Münster

Die Plastik "Der Fluch" steht für das Leid und die ausweglose Situation betroffener Kinder.

© Johannes Heibel
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Gegen einen 2007 verstorbenen Priester, der seit 1958 in Rheine und seit 1963 Pfarrer der ehemaligen Pfarrei St. Konrad in Rheine-Gellendorf war, steht der Vorwurf grenzverletzenden sexualisierten Verhaltens im Raum. Ein Betroffener hat sich über die Historikerkommission der Universität Münster, die den Umgang mit Missbrauchsfällen im Bistum Münster untersucht, an Peter Frings als Interventionsbeauftragten des Bistums gewandt.

Vorfall in den 1960-er-Jahren

Der Vorwurf ist am 28. Mai in St. Konrad, das heute zur Pfarrei St. Antonius Rheine gehört, im Rahmen eines Gottesdienstes öffentlich bekannt gemacht worden. Zuvor waren das Seelsorgeteam der Pfarrei sowie Pfarreirat und Kirchenvorstand informiert worden. Dieses Vorgehen und auch die Informationen, die öffentlich gemacht wurden, hatte das Bistum Münster im Vorfeld mit dem Betroffenen abgestimmt.

Der Vorwurf bezieht sich auf einen Vorfall in den 1960-er-Jahren. Nach Angaben des Betroffenen hat dieser Jahre später von weiteren Grenzüberschreitungen erfahren, die der Beschuldigte gegenüber weiteren Betroffenen begangen haben soll. Bislang ist dem Bistums Münster nur der genannte Betroffene bekannt.

Wer möglicherweise weitergehende Hinweise geben möchte, kann sich an die Ansprechpersonen des Bistums Münster für Fälle sexuellen Missbrauchs wenden:

Hildegard Frieling-Heipel unter Tel. 0173 / 1643969 oder
Bardo Schaffner unter Tel. 0151 / 43816695.

Der Beschuldigte war an folgenden Einsatzorten im Bistum Münster tätig:

Eintritt in den Orden der Steyler-Missionare
19. Juni 1940 – Priesterweihe
1950 Aushilfe in Goch St. Maria Magdalena
1951 Kaplan in Gescher
1954 inkardiniert ins Bistum Münster
1958 Vikar in Gescher
1958 Kaplan in Rheine Herz Jesu
1962 Pastor in Rheine (Gellendorf) St. Konrad
1963 Pfarrer in Rheine St. Konrad
1983 Vicarius Cooperator in Gronau (Epe) St. Agatha
1984 Emeritierung
Verstorben: 9. Januar 2007

Hilfe bei sexuellem Missbrauch

Sexueller Missbrauch durch Priester, Ordensleute oder andere kirchliche Mitarbeiter ist ein Thema, das die Katholische Kirche nicht erst seit 2010 beschäftigt. Spätestens durch die MHG Studie hat sich die Haltung zum Umgang mit dem Thema erheblich verändert:
Im Zentrum der Behandlung des Themas steht der Blick auf das Leid der Betroffenen.

Gegen Vertuschung

Es gibt kein Verhalten, durch das Vertrauen schändlicher zerstört wird als durch sexuellen Missbrauch und dadurch, dass dieses Verhalten auch von kirchlichen Verantwortlichen zu leicht übergangen und auch vertuscht wurde und wird.

Für das Bistum Münster gilt, dass man den Betroffenen grundsätzlich glaubt!
Es müssen nicht erst rechtssichere Beweise vorgelegt werden, bevor man ihnen Gehör schenkt und wenn möglich auch Hilfe vermittelt.

Dabei möchten sie  für alle Betroffenen, die sexuelle Missbrauchserfahrungen gemacht haben, ansprechbar sein – also für Personen, die als Minderjährige oder als „Schutzbefohlene“ betroffen waren/sind und auch für die, die als Volljährige sexuellen Missbrauch erlebt haben.

Die Plastik "Der Fluch" steht für das Leid und die ausweglose Situation betroffener Kinder.

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Peter Frings  Interventionsbeauftragter im Bistum Münster
Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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